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0029 Am Tor von Asien : vol.1
アジアへの扉にて : vol.1
Am Tor von Asien : vol.1 / 29 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000243
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Abb. 6.

Bäuerliches Holzsäulen-Kapitell

Die Säulen der Vorhalle wie der hinteren Halle sind an diesem Grabe erhalten, wohl weil die auf ihnen lastende Bergmasse nur gering ist. Diese Säulen sind rund. Die äußeren haben Basen in Form von umgekehrten Kegelstümpfen; die inneren einfache Plinthen. Die Kapitelle der äußeren Säulen sind nach LEHMANN - HAUPT Blöcke, die vom Rund des unteren Randes zum Viereck des oberen übergehen. Gewisse Bedenken bestehen gegen dieseAuffassung der sicher stark verwitterten Formen. DE MORGAN gibt diesen Blöcken

noch dazu vier Falten an den Ecken. Wenn diese Auffassung richtig ist, so ist sie aus dem Holzsäulenbau zu erklären. Man benutzt noch heute in diesen Gebieten Baumstämme als einfache Holzsäulen. Sie werden so geschnitten und aufgestellt, daß die Ansätze der Teilung des Stamms in Äste oben als Kapitell dienen. Darauf liegt dann ein Sattelholz, das die Balken aufnimmt. Abb.6 zeigt ein solches Beispiel aus der Moschee von Naodih, östlich Sulaimäniyya am Ostabhang des Göizhekiau in Kurdistän; diese mo-

derne Holzform würde die antike des Felsengrabes befriedigend erklären : die Faltenform wäre eine Nachbildung der Astteilung des Stammes.

Die hinteren zwei Säulen haben nur einfache Plinthen als Kapitell. Ihnen entsprechen beiderseits an den Seitenwänden Wandpfeiler ; eine Scheidewand zwischen Vorhalle und Grabkammer besteht nicht. Ja man kann den hinteren Abschnitt der Halle gar nicht mehr als Kammer bezeichnen, wiewohl er wie in Sahna zwei kleine und eine größere Grabstätte enthält. Diese Offenheit eines Grabes ist etwas höchst Auffälliges. Die drei Grabstätten im Fußboden haben zwar wieder einen schmalen Randstreifen, der etwa als Auflager der Deckplatten gedient haben könnte, aber wiederum ist kein Überbleisel eines Deckels erhalten, während doch in den Gräbern der Achaemeniden zum Beispiel überall die Bruchstücke der gewaltigen, zertrümmerten Grabdeckel herumliegen.

Es gibt noch ein viertes Felsengrab unserer Gattung und dieses wieder in der gleichen Landschaft, nicht fern südlich von Qasr i Shirin oder von Sarpul, bei Deirä. Sein Name ist Utäq i Farhäd, die Kammer des Farhäd. Hier wird also zum zweiten Mal eine Felsenkammer mit dem Namen des Farhäd verbunden. Der Grund ist die volkstümliche Form der Legende : Farhäd IiebtShlrin. Um sie zu gewinnen, wird ihm aufgegeben, einen Tunnel durch ein großes Gebirge zu bohren. Er macht sich ans Werk und ist im Begriff, die unmögliche Aufgabe doch zu erfüllen. Da läßt ihm Khosrô erschreckt die falsche Nachricht vom Tode ShIrin's einflüstern, und der verzweifelnde Künstler stürzt sich vom Gipfel des Berges herab. Darum werden gerade die Felskammern als sein Werk angegeben, wenn nicht etwa sie diese Gestaltung der Legende verursacht haben. Das Grab Utäq i Farhäd ist 1839 von HENRY RAWLINSON gesehen und kurz beschrieben, außerdem ist es nie wieder besucht worden. Er beschreibt es als ein nur angefangenes, im Typus dem Dukkän i Däûd ähnliches Grab. /11/

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