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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0035 Am Tor von Asien : vol.1
アジアへの扉にて : vol.1
Am Tor von Asien : vol.1 / 35 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000243
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der Wiederherstellung des Reichs erzählt. Diese Inschrift, die auch die Unterlage der Entzifferung aller Keilschriften geworden ist.

Der Berg von Bistun ist das südliche Kap des von NW nach SO streichenden Kuh i Paruh, der die Ebene von Kirmänshâhân nordöstlich begrenzt. Wohl 1500 m stürzt der Berg mit fast senkrechten Wänden wie in ein Meer in die Ebene ab. Von Westen kommend erblickt man die stolze Landmarke zuerst von den Höhen über dem Paitaq-Paß, wo man vom Kuh i Zöhaw Abschied nimmt, und man sieht sie, bis im Osten zwischen Sahna und Kangawar der gewaltige Kûh i Alwand von Hamadan auftaucht. So begleiten diese drei Kuh i Zöhäw, Kuh i Paruh und Kuh i Alwand die ganze Wanderung von den babylonischen Ebenen bis nach Hamadan.

Vier Denkmale trägt dieser einer der schönsten unter den schönen Bergen Irans: Dareios' Bild und Inschrift, den Alten als Bild und Stele der Semiramis bekannt, die unvollendete Glättung des Bergsockels, vermutlich für Bild und Inschrift von riesenhafter Größe geplant, auch von achaemenidischer Arbeit und als Werk Semiramis' angesehen, und das Paar von Bildern, die durch griechische Inschriften ausgezeichnet, heute fast vernichtet durch eine neupersische Inschrift, den Parthern Mithradates II. und Gotarzes II. angehören, Tafel IX. Eine andre Gruppe von Denkmalen, ebenfalls am Kuh i Paruh, aber nicht an der Nase von Bistün, sondern einige 20 km weiter nordwestlich gelegen heißt Taq i bustän, Tafel XXVIII, und zwar das Felsbildnis Ardäshir's II., die kleine Grotte der beiden Shäpure II. und III. daneben, und das Hauptstück, der eigentliche Taq i bustän, die Gartengrotte Khosrö's II. Parwez. Andere Felsdenkmale sind bisher nicht bekannt geworden, obwohl einige alte, in Wahrheit wohl nur ungenaue Beschreibungen den Eindruck erwecken, als habe es noch mehrgegeben. An baulichen und bildnerischen Resten nachalexandrischer Zeit gibt es einen Felsblock mit parthischen Bildnereien bei Bistun, Tafel LII o. 1., sasanidische mit menschlichen Gestalten und Ornamenten verzierte Kapitelle ebenda Abb. 28, beim Taq i bustän und der Kala i kuhna , Tafeln LV -- LX, und rohere bei Hadjiäbad, Abb. 29 und Harsin; endlich ein Rundbild Khosrö's II. am Taq i bustän, Tafel LII o. r.

Bistün, vor 1000 Jahren noch Baghistan und Bahistün, bei den Griechen Bay(oravov (5Qoç geheißen, läßt eine altpersische Namensform Bagastana erschließen, die Götterort, Götterberg heißt. Der Name bedeutet einen uralten Kultort. Und da der baga im engeren Sinne der Lichtgott Mithra ist, so darf man den Berg als Heiligtum des Mithra ansehen. Der Gau von Bistun hieß altpersisch Kampanda. Die babylonische Lesart der großen Inschrift gibt das als Hambanu wieder und darin steckt deutlich der alte Name Bit-Hamban, in dem vielleicht die Erinnerung an Annubanini fortlebt /22/.

Nicht viele geschichtliche Nachrichten über Bagastäna und Kampanda gibt es außer Dareios' Inschrift. Der griechische Arzt am Hofe Artaxerxes' II (405-358), Ktesias, handelte davon; aber mit geringem geschichtlichen Verständnis erzählt er mehr Hofanekdoten und den Achaemeniden ungünstig gefärbte, medische Sage, als Geschichte. Erhalten sind uns Bruchstücke von ihm, angeführt bei Diodorus Siculus, der zur Zeit Cäsars und Augustus seine „Historische Bibliothek" schrieb. Eine kurze Notiz im geographischen Namenbuch des Stephanos von Byzanz, aus f ustinians Zeit, stammt auch aus Ktesias. Dieser berichtete: Semiramis, — die assyrische Königin, deren Geschichtlichkeit ja heute durch Denkmäler von ihr erwiesen ist, wenn

3 HERZFELD, Asien