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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0038 Am Tor von Asien : vol.1
アジアへの扉にて : vol.1
Am Tor von Asien : vol.1 / 38 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000243
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hundert Jahre später dringt wieder aus Asien herüber eine ähnliche Stimme : es sind die Erlasse des großen Asoka, des Kaisers von Indien, der den Buddhismus annahm und dessen Missionare von Indien nach Gandhära, Kashmir, und

Brutalität, dem Eigenlob, der Bigotterie und der Gefühlsroheit der assyrischen Königsinschriften, sind Inschriften wie die des Dareios eine wahre Erlösung. Eine neue Gedankenwelt wird hier am Tor von Asien verkündet. Erst fast drei-

Abb. 9. Dareios' Krone

durch Iran an unseren Denkmalen vorbei nach Syrien, Ägypten und Kyrene, nach Makedonien und Epirus zogen, zu den Herrschern aller Staaten, die auf dem Boden des Reichs Alexanders des Großen entstanden waren.

Die Inschrift erklärt auch das Bild, es ist der Triumph Dareios' über die neun Lügenkönige, Tafel X. /25/

Der König steht da, den linken Fuß auf den am Boden liegenden Gaumäta setzend. Die Rechte hat er in abwehrender, Gnade verweigernder Gebärde gegen die besiegten Feinde erhoben. Die Linke hält, ihn auf den Boden stützend, den Boge,L, die volkstümliche Waffe der Iranier. Er trägt langes, auf die Schultern herabfallendes Haupthaar, anders als später in Persepolis, und einen sehr langen, wohlgepflegten und gekräuselten Bart, wie die Könige von Assur. Auf dem Haupte trägt er, wieder anders als später in Persepolis, die Krone von Iran, Abb. 9. /26/ Sie ist ein Reif mit einem Muster von Rosetten in Kreisen, diese an den Berührungspunkten durch eine Heftung zusammengehalten und von einem pfeilartigen Gebilde durchkreuzt. Oder man kann das als dreispältige Lotosblüten fassen, die nach oben und unten symmetrisch verdoppelt sind und deren äußere Zipfel zu Kreisen sich zusammenschließen. Dies Ornament ist beiderseits von einer linearen Kante eingefaßt. Auf dem Reif sitzen Zinnen, etwas niedriger als der Reif, von denen 7 ganze und 2 halbe in der Seitenansicht erscheinen. Diese Beschreibung ist etwas breit, weil die Kronen von Iran noch wiederholt von Bedeutung werden.

Den Großkönig begleiten zwei seiner ebenbürtigen Großen, der Bogen- und der Lanzenträger. Diese gehören zu den höchsten Reichsbeamten. Der Lanzenträger ist sicher der auch auf Dareios' Grabdenkmal dargestellte und dort inschriftlich benannte Gaubaruva (Gobryas), Sohn des Marduniya (Mardonios) aus dem Clan der Patiskhorier, einer der Sieben Genossen, die den Magier umbrachten. Anstatt des Bogenträgers steht auf dem Grabdenkmal der Streitaxtträger Aspatchina (Aspathines), der nicht zu den Sieben gehört, der aber nach Herodot mit Gobryas durch Otanes, den Vater der Phaidyme, der Gemahlin des Kambyses und später des falschen Bardiya, als erster in die Beweise für den Betrug des Magiers eingeweiht ward. Entweder ist der Bogenträger hier auch Aspathines, oder ein anderer der Sieben.

Beischriften lassen über die 9 Lügenkönige keinen Zweifel. Unter dem Fuß des Königs liegt der falsche Bardiya, der Magier Gaumäta, auf dem Rücken, in einer Haltung, die der von Annubanini's Feinde gleicht, bis auf den ausgestreckten rechten Unterschenkel. Die Hände hat er, wie jener flehend erhoben. Das steht in völligem Widerspruch zum geschichtlichen Vorgang: die Sieben überfielen den Magier nachts in seinem Palaste und töteten ihn darin; ein um Gnade