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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0044 Am Tor von Asien : vol.1
アジアへの扉にて : vol.1
Am Tor von Asien : vol.1 / 44 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000243
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treppe des großen Apadäna des Xerxes und am Palast, ustashana, Artaxerxes' III. /34/ Da alle diese wichtigsten der Bildwerke von Persepolis sehr mangelhaft aufgenommen sind, ist es nicht erkennbar, zu welchem unser Stück gehören mag. So weit die Aufnahmen reichen, ist weder in den Tributzügen, noch unter den des Reiches Völkerschaften darstellenden Thronträgern der Paläste und der Gräber ein solches Volk vertreten. Nach Haar- und Barttracht und nach der Kopfbedeckung aber gehören sie zu der sakischen Gruppe wie die Sogder, Khwarizmer, amyrgischen, spitzmützigen und transeuxinischen Saken und die Skudra.

Ein schneller Blick über die drei Bilder lehrt, daß die Gesichtszüge der drei verschiedenen Völker nicht verschieden dargestellt sind. Das ist nur der Fall, wenn ganz abweichende Rassen, wie etwa Neger dargestellt werden. Im übrigen wird die Art nur durch Haar- und Barttracht, und durch die Kleidung unterschieden. In der Darstellung der Haare wird dabei eine bemerkenswerte Fertigkeit erreicht. Wenn also nicht einmal die Volkstypen unterschieden werden, so ist erst recht in dieser Kunst noch kein Platz für irgend welche Strebungen, das Gesicht einer Einzelperson, und sei es eines Königs, etwa als Porträt aufzufassen.

Der Kopf zur Linken, Tafel XVI I., stammt ebenfalls aus Persepolis und ist wie jene Saken, seit vielen Jahren im Besitz der Vorderasiatischen Abteilung VA Nr. 212. Auch seine genaue Herkunft läßt sich diesmal mit Sicherheit ermitteln : er stammt entweder vom Tatchara des Dareios oder vom Hadisch des Xerxes. Dargestellt ist ein Palastdiener, der wie viele andere, eine Treppe hinansteigt, beschäftigt mit der Vorbereitung eines feierlichen Gastmahls; unser Mann trägt auf einem Brett einen Weinschlauch. Der medische oder überhaupt iranische Baschlik ist in etwas andrer Weise um den Kopf geschlungen, als sonst, sein einer Zipfel hängt über die Schulter herab. Der rechte Kopf, Tafel XVI r., gehört einem persischen Bogenschützen an, in persischem Faltengewand und mit persischer, geriefelter Tiara auf dem Haupt. Kennzeichnend ist die Haartracht: unter dem Rand der steifen Filzmütze quillt das etwas starre Haar in einem starken Schopf, der durch sorgfältiges Kämmen so gewöhnt wird, hervor. Mit Ausnahme des Dareiosdenkmals von BIstûn ist diese Haartracht die in der Kunst von Persepolis und Susa allein bei Persern, Medern und Susiern übliche. Die Grabreliefs, denen wir die Bestimmung der verschiedenen Völkerschaften danken, da trotz der Zerstörung des größeren Teils ihrer Beischriften die Völkerlisten der Inschrift und die Worte : „Wenn Du nun denkst: Wie vielfach waren jene Länder, die der König Dareios besaß, so betrachte das Bild derer, die meinen Thron tragen, dann wirst du sie erkennen!" keinen Zweifel mehr lassen, die Grabreliefs zeigen auch die Parthava im westlichen Khoräsän, die Haraiva in Herat, die Bäkhtrish in Baktrien, die Zranka in SIstän, die Harakhvatish im südlichen Afghanistan, ja auch die indischen Völker der Sattagyden, Gandära und Hindu mit der gleichen Haartracht. Wer in der altpersischen Kunst seit Persepolis mit anderem Haar dargestellt wird, gehört also nicht zu den Iraniern. Die gleiche Tracht lebt aber auch heute noch unverändert, und zwar bei fast allen iranischen Kurden und bei vielen Persern. Unter der hohen Filzmütze, der kulâh, steckt immer der Kamm, mit dem man sie alle Augenblicke ihre schöne Frisur pflegen sieht. Der Kamm ist daher auch auf den kurdischen Grabmälern das Symbol des Mannes, nicht etwa der Frau. In Aussehen und Trachten sind ja überhaupt die Kurden vor allen die lebende Erläuterung der achaemenidischen Denkmale. Auch in ihren Häusern lebt das alte medische Haus,

wie wir sahen.