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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0065 Am Tor von Asien : vol.1
アジアへの扉にて : vol.1
Am Tor von Asien : vol.1 / 65 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000243
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OCR読み取り結果

 

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   d.i. I'(OTFn;114;   I3aav,1Ùç   Raat)aow   'A(lFfw(1)V `YÙÇ   KFxa%.0l10VOç   'AQra(icxvov

oder aber

   l'o)TéQ )-K   I3u.aiï,FÙç   I3a0-1%.FOw   'AQF(L' v' `)(7Oç I'F(o) Kai.ovµavoç 'AQTa(icivov

Der Anfang ist die genaue Wiedergabe des vollen Titels mp. Gôtarz kahiyan sah Ariyan, d. i. Gotarzes König der Könige von Erän. Den Rest kann man auffassen als puhre i khwantak i Artaban, „Adoptivsohn Artaban's", oder aber als „(leiblicher) Sohn Géw's, Adoptivsohn Arta-ban's". Im ersten Fall hat man die Unform xFxaî,ui(t voç, gemischt aus Xaï6O'! \'oÇ und xFx'/.i thvoç, und gemildert durch die vorliegende Schreibung liadh(Fuç ßaaktFOw, im andern hat man das unbefriedigende und nicht einmal einwandfrei mit hzu lesende I E für Géw, aufdas ohne das I'F6.ro0(2oç der Inschrift niemand verfallen wäre, und dem in dem Awramän-Documenten die Schreibung und Form I'a(ixiiç oder I'ai)(ixliç entgegensteht. Wie man die Münzlegende lesen will, wird also immer Sache des Gefühls bleiben ; die Tatsache aber, daß Gotarzes II. der leibliche Sohn des Géw, und der Adoptivsohn des Artaban's II. war, steht ganz fest. Das erste beweist die Inschrift, das zweite die Münze. Es findet seine Bestätigung darin, daß Gotarzes II. sich nicht den geheiligten Beinamen der Dynastie, Arsakes beilegt. Das ist ein Anzeichen seiner nicht streng rechtmäßigen Thronfolge. Die iranische Sage kennt ihn als gar nicht dem arsakidischen Hause angehörend, nicht einmal mütterlicherseits. Bei der Perser starren Forderung des Angestammt-seins wäre seine Thronbesteigung ohne Adoption gar nicht möglich gewesen, und auch so fand sich die starke Partei, die es vorzog, sich einen angestammten Herrscher vom römischen Erbfeind schenken zu lassen.

Trotzdem wir uns hier auf rein geschichtlichem Boden bewegen, befinden wir uns zugleich inmitten der blühendsten Heldensage. Gûdarz, der Herr von Gurgän und Isfahän, ist einer von Firdösi's gefeiertsten Helden. Mit den größten Ereignissen der Sage ist sein Name verknüpft. Er kämpft gegen die Dw's von Mäzandarän, er entscheidet unter den zwölf iranischen und turanischen Kämpferpaaren den Sieg überAfräsiäb, er tritt schon unter Minötchihr auf und ist einer von Kai Kä'ûs' zwölf Pahlawanen. Das sind Dinge, die offenbar älteren, zum Teil uralten Schichten der Sage angehören und darauf hindeuten, daß in Güdarz' Sagengestalt mehrere geschichtliche Gestalten zusammengeflossen sind. Seine Hauptrolle aber verknüpft ihn mit Kai Khosrô und dem Rustam-Kreise. Mit der Tötung des Erbfeindes Iran's, des Afräsiäb, ist seine Aufgabe erfüllt. Als getreuer Eckart der iranischen Sage vollstreckt er nach Kai Khosrö's Entrückung dessen letzten Willen, um dann zu verschwinden. Die Sage vermeldet nichts mehr von ihm. THEODOR NÖLDEKE und JOSEF MARQUART verdanken wir die Erkenntnis, daß diese Schichtungen der Heldensage Niederschläge der geschichtlichen Ereignisse der Arsakidenzeit enthalten. Die Sage Kai Khosrô's ist nach dem Bilde der Geschichte Artaban's II. geschaffen. Gotarzes II. ist tatsächlich das Urbild von Firdösi's Güdarz. Vielleicht ist noch eine Gestalt unserer Felsdenkmale ein solches unmittelbares Vorbild einer Sagengestalt. Die Sage nennt in enger Verbindung neben Güdarz, in dem die geschichtlichen Gotarzes I. und II. zusammengeflossen sein mögen, einen Milädh. In der Inschrift M. heißt der zweite Würdenträger M IOPA'I'IIC. Das dürfte derselbe Name sein. Ist Gotarzes ein Hyrcanier, dem auch Isfahän unterstand, so ist Milädh der Stammherr des parthischen Geschlechts der Mihrän, des einen der Sieben Häuser, die dem regierenden