国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

> > > >
カラー New!IIIFカラー高解像度 白黒高解像度 PDF   日本語 English
0071 Am Tor von Asien : vol.1
アジアへの扉にて : vol.1
Am Tor von Asien : vol.1 / 71 ページ(カラー画像)

New!引用情報

doi: 10.20676/00000243
引用形式選択: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR読み取り結果

 

53

wehren bemüht. Die Haltung aber des Hunnen ist die Gaumäta's auf' dem Dareios-Denkmal und die des Feindes Annubaninis unter seinem Fuße. Das Ganze ist ein genaues Gegenstück zum bekannten „Löwen von Babylon". Nicht nur der ganz iranische Symbolismus, sondern die förmlichen Ähnlichkeiten fordern Erklärung. Und blickt man auf des Feldherrn hohen Tumulus, so taucht das Bild der Tumuli von Nimrüd Dagh auf, und die Reihen von Kolossal-Statuen des Hierothesion wieder erwecken die Vorstellung der Statuenreihen der Kaisergräber der Tang-Dynastie. So ahnt man, daß mindestens seit Alexander d. Gr. ein künstlerischer Austausch zwischen West- und Ostasien hin und her stattfand. Aber auch das ist ein Meer mit unerforschten Küsten, über das ich einem zukünftigen Entdecker den Weg weisen möchte.

Noch weitere arsakidische Denkmale am Tor von Asien verbreitern und befestigen die Ergebnisse dieser Untersuchung. Unter dem hohen Bilde Annubanini's sitzt an der Felswand das vierte der Denkmale von Sarpul, ein Reiterbild, Tafel XXV. /81/ Links ein Reiter, rechts ein Fußmann. Das Handwerk des Reliefs ist derart, daß etwa eine Vorzeichnung gemacht, der Grund flach ausgehoben und ein wenig Innenzeichnung in Rillen nachgeritzt ist. Das Werk ist also äußerst roh und obendrein stark verwittert.

Ober das Pferd ist außer der kindlichen Zeichnung nichts zu bemerken : Sattel ist angedeutet. Der Reiter hat das von den parthischen Statuetten her bekannte Maßverhältnis: seine Füße berühren fast den Boden. Beine sind in Seiten-, Oberkörper in Vorderansicht gegeben. Die Beinkleider sind weit und durch gleichlaufende Schrägen als faltig bezeichnet. Der Rock hat keine kenntlichen Besonderheiten. An der Kopfbedeckung bemerkt man lange, flatternde Binden; sie beweisen, daß ein König gemeint ist; denn sie sind die Enden des Diadems. Die Kopfbedeckung selbst schneidet in den Bildrand ein; auch das ein redendes Zeichen : die Kronen der Sasaniden und zwar der Könige, nicht der Götter überschneiden immer den Bildrand. Selbst bei starker Verwitterung und ungenügender Aufnahme läßt dieser Zug immer Zeit und Art der Bilder bestimmen. Auch bei den Münzen ist es der Fall und führt da zu dem ungewöhnlich breiten Münzrand, auf dem dann als Gegengewicht gegen die Königskrone drei kleine Mondsicheln in den Hauptpunkten angebracht werden. Sicherlich hat dieser Zug, ebenso wie die immer gewahrte Richtung der Köpfe auf Münzen, Gemmen und meist auch Reliefs bestimmten magischen oder symbolischen Sinn. Auf jeden Fall beweist die überschneidende Krone hier das Königtum des Reiters. Da der Stil des Bildes sonst gar nicht den sasanidischen Werken entspricht, so weist das auf die späte arsakidische Zeit.

Die Tracht des Fußmanns ruft die alte medische der Denkmale und Statuetten in Erinnerung; weite Hosen und umgehängter Mantel mit herabfallenden Ärmeln. Der Kopf ist durch ein sicher ursprüngliches Loch im Fels, das nur schlecht geflickt gewesen und daher wieder durchgebrochen ist, fast ganz vernichtet. Die Rechte erhebt der Fußmann dem Reiter entgegen.

Der Sinn des Bildes ist entweder die Huldigung eines Würdenträgers oder aber seine Belehnung durch den König. Wiederum gibt es diesen Vorwurf unter sasanidischen Denkmalen. Auf dem von Ardashir I. und Shäpür I. geschaffenen Denkmal von Salmäs, nordwestlich des Urmiya-Sees, wiederholt er sich zweimal fast genau so. /82/ Dargestellt ist dort sicher die Belehnung des Satrapen oder Fürsten von Armenien, des Armanänshäh mit Armenien. Auch die kleinen Bilder von Barm i Dilak bei Shiräz sind scheinbar Belehnungen von Satrapen oder Stammesfürsten.