国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

> > > >
カラー New!IIIFカラー高解像度 白黒高解像度 PDF   日本語 English
0075 Am Tor von Asien : vol.1
アジアへの扉にて : vol.1
Am Tor von Asien : vol.1 / 75 ページ(カラー画像)

New!引用情報

doi: 10.20676/00000243
引用形式選択: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR読み取り結果

 

57

Bergkristall, dem Nabel der Goldschale der Nationalbibliothek zu Paris. /87/ Man ist versucht in diesen unbewegt starren Thronbildern einen archaisch-altmorgenländischen Charakter zu erblicken, der auch in den archaisch-ionischen Statuen von Milet nachklingt. Das ist nur so weit richtig, als der starre, feierliche Sinn in allen Zeiten im Morgenlande lebt. Dagegen wird ein Zusammenhang nicht bestritten werden können, nämlich mit den höchst denkwürdigen stehenden und thronenden Statuen von Turushka-Königen und -Prinzen, wie Kanishka oder Huvishka, die J. PH. VOGEL in Mathurä entdeckt hat. /88/ Diese sind Zeitgenüssen der Statue von Ras al- `Ain. In dieser Weise in West und Ost, in Mesopotamien und in Nordwest-Indien kann aber nur eine Kunst sich spiegeln, das ist die griechisch-baktrische. Als Werke, die uns die Vorstellung von dieser, für ganz Asien bestimmenden, aber immer noch kaum in einem einzigen eigenen Werke bekannten Kunst näher bringen, wollen die Statue von Ras al- 'Ain und das dürftige Beterbild von Bistûn gewertet sein.

DER TAQ I BUSTAN

Im Hochsommer 1913, am Tage nach dem Geburtstage des jungen Schah und im Winter 1916/17,

It   in den Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr, konnte ich die Aufnahme des Täq i bustan
durchführen, die ich in den Tafeln XXVII bis LXV dieses Buches vorlege. Zusammen mit SARRE'S Tafeln XXXVI bis XXXIX der Iranischen Felsreliefs, die ich nicht übertreffen kann, hoffe ich damit der Welt dies letzte und höchste Denkmal der alten Kunst Irans befriedigend

ip   bekannt gemacht zu. haben. /89/

t   Man weiß von diesem Werke, das die Araber unter den Weltwundern aufzuführen nicht unter-

lassen, in Europa seit langer Zeit, und nimmt man die morgenländische Literatur hinzu, so kann man sagen, daß die Kenntnis, Bewunderung und Berichtung davon nie abbrach. So ist auch den

it   Arabern, deren Nachrichten sich ja des Denkmals Erschaffung sehr nähern, der Name des Ur-

i   hebers, Khosrö II. Parwéz (590 — 628), nie unbekannt gewesen. Wohl ist das keine irgendwie

it   literarische oder urkundliche Wissenschaft, aber in allen die Zeit Khosrö's II. betreffenden Fällen

ist die volkstümliche Ortsüberlieferung so früh und so nah dem Ereignis selbst festgelegt worden,

t   daß man sie einfach als ungefälschte, geschichtliche Wahrheit nehmen kann.

i   Es ist nur natürlich, wenn diese alte Überlieferung dabei die ganze Gruppe der Denkmale beim

t

Tag i bustän zu einer Einheit zusammenfaßt. Zu scheiden ist unsere Aufgabe. Da mancher alter

I   Besucher Beschreibungen mißverständlich sind, setze ich zunächst die Lage auseinander.

Man reitet von Kirmänshähän wohl 11/2 deutsche Meilen auf schönem baumbeschatteten Wege nach Norden in der Richtung auf den Kath i Pärûh. Noch vor dem Flusse Qarasu bleibt ein Schutthügel des Altertums, bei dem zur Zeit Nadir Shah's eine.Befestigung im Vauban'schen oder Asfeld'schen Stil angelegt wurde, die Kala i kuhna, zur Linken liegen. Dann folgt die Überschreitung der Qarasu, wohl Tacitus' Cormas, wenn dieser Name nicht etwa auf den Gamäsäb, dessen Nebenfluß der Qarasu nur ist, bezogen werden muß. Meist furtet man, wenn die Brücke entzwei ist, neben einer Hängebrücke, einem bezugreichen Beispiele dieser im Morgenlande, besonders im Pamir heimischen, und nicht von abendländischen Brückenbauten beeinflußten Brückengattung. An einem Dorf mit älterem Landhaus des Prinzen `Imäd al-daula

8 HERZFELD, Asien

~t it