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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0078 Am Tor von Asien : vol.1
アジアへの扉にて : vol.1
Am Tor von Asien : vol.1 / 78 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000243
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wir einmal zu Roß, den Ring vom reitenden Ohormizd empfangend, beide über zu Boden gestreckten Feinden, Tafel XXIV links, und zweimal zu Fuß von Ohormizd belehnt in Anwesenheit des Thronfolgers, der Königin und großen Gefolges. Seinen Nachfolger Shâpûr 1. kennen wir von Naqsh i Radjab her zu Roß von Ohormizd belehnt. Bahräm I., der dritte des Geschlechts, erscheint ebenso auf dem Bild II in Shâpûr in Färs, dem schönsten der sasanidischen Felsreliefs. Und endlich Narseh, der Erbauer des Denkmals von Paikuli, läßt sich in Naqsh i Rustam, Bild VII, zu Fuß mit dem Thronfolger und Gefolge von Anâhit gekrönt abbilden. Außer unserm Bild kehrt der Vorwurf dann nochmals wieder im Bogenfelde des Tâq i bustän, wo Khosrö II. den Ring sowohl von Ohormizd als von Anâhit empfängt, Tafel XLIV. /95/

Welche Götter hier erscheinen, ist durch einen Blick auf ihre Kronen offenbar; Der Überreicher des Kranzes ist wieder Ohormizd mit seiner hohen Mauerkrone. Die linke Gestalt mit Strahlenkranz und Barsombündel aber ist von den Reliefs des Antiochos-Grabmals auf dem Nimrûd Dagh und von denzoroastrischen Münzen derTurushka-Könige, beides Urkunden mit Namensbeischriften, zur Genüge bekannt. Es ist der iranische Licht- und Sonnengott Mithra-Mihr.

Wer ist der König? Die sasanidische Kunst kennzeichnet ihre Götter durch Kronen und einige Zukommnisse, ihre Könige durch Kronen, einige Große durch Rangzeichen. Wenn sie diese redenden Zeichen gibt, gilt es aufs schärfste aufzumerken. Die Götter kennen wir hauptsächlich von den Münzen der Indo-Skythen, die Könige von den Drachmen der Sasaniden, die Großen von einigen Gemmen mit Inschriften. Die Bestimmung der Münzen ist in einhundertjähriger Forschung gelungen und lehrt uns die Kronen aller herrschenden Sasaniden./96/ Jeder besitzt, wie seinen Thronnamen, so seine unterscheidende Krone. Der Thronname unterstellt, wenn er wie oft ein Göttername ist, den Träger unmittelbar dem besonderen Schutz des Gottes; die Krone mit ihren göttlichen Abzeichen soll ihm die göttlichen Kräfte leihen. Von dem Gesetz der persönlichen Krone darf nie abgewichen werden, weder von der Kunst, da sie sonst ihr einziges Mittel eine Einzelperson zu kennzeichnen aufgeben, noch von uns, da wir sonst in völlige Willkür verfallen würden. /97/

Unter allen Umständen gehört zur sasanidischen Krone eine Kugel, ein großer Globus oder Polos. Ihr Sinn kann nicht wohl etwas anderes sein, als, im Hinblick auf die verwandte Bedeutung des Polos oder Reichsapfels im Westen, die Herrschaft über die Erde, die Weltherrschaft, die die Könige der Könige von Erän und Anérân ja genau so beanspruchten, wie die Kaiser des römischen Imperiums. Oder sie bedeutet etwa als Himmelskugel die Göttlichkeit der Majestät, die ja der Titel der Sasaniden „der Mazda-verehrende Gott, der ein Sproß von den Göttern ist" so eindeutig zum Ausdruck bringt, wie der „divas" der Imperatoren. Nach einer Stelle des Farhang i Djihângir setzte Ardashir I. zuerst eine Krone auf, an der das Bild der Sonne angebracht war; die späteren folgten ihm; man würde diese Nachricht gern auf den Globus beziehen. — Ein genaueres Hinsehen auf die Münzen zeigt förmliche Unterschiede in den Globen: bis zu Shâpûr II. sind sie hoch, groß, breit, mit einer breiten Basis und wie mit der eigentlichen Kopfbedeckung fest verwachsen. Von Ardashir II. anerscheint der Globus unten fest abgeschnürt und nur noch an einem Punkte, statt der festen Basis, mit der Kopfbedeckung verbunden. Von Bahräm V. und Yazdegerd II. ann ist der Globus immer mit einer Mondsichel verknüpft, sehr verkleinert und auf einen hohen Stiel gesetzt. Diese Entwicklung geht noch weiter: schon bei