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0084 Am Tor von Asien : vol.1
アジアへの扉にて : vol.1
Am Tor von Asien : vol.1 / 84 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000243
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sie soweit unterarbeitet, daß scharf von der Seite, wie in der Aufnahme Iran. Felsreliefs Abb. 93, auch noch Teile der inneren Wangen sichtbar werden. Noch Eines: die Königskrone überschneidet nicht mehr wie früher den Rand des Bildes, der nicht mehr die bloße Bildgrenze, sondern eine Art Gemälderahmen mit Sockel und pfeilerartiger Seitenfassung ist.

DIE KLEINE GROTTE DER BEIDEN SHAPURE

Nur wenige Schritt neben dem Bildwerk Ardashir's 11. öffnet sich eine kleine Grotte von 5,8m Breite und 3,6 m Tiefe, Tafel XXXI. Bis etwa 2,2 m Höhe sind ihre drei Wände glatt, dann beginnt mit einem Rücksprung von wenigen Zentimetern die halbkreisförmige Wölbung der Tonne. Im Bogenfeld der Stirnwand stehen, als einzige Bildnerei, die Bildnisse der beiden Shâpûre II. und III., jeder durch Beischrift bestimmt, Tafel XXXII. Diese Inschriften entzifferte bereits vor 125Jahren SILVESTRE DE SACY. Da JACQUES DE MORGAN seither auch eine Analyse der Inschriften gegeben hat, die nicht gerade einwandfrei genannt werden kann, so mögen hier Text und Übersetzung folgen, Abb. 17. /106/ (s. S. 67.)

Die beiden Gestalten, ohne die Krone etwa 2,2 m hoch, stellen einander zugewandt streng im Spiegelbild zur Mittellinie des Bogens, die Körper in voller Vorderansicht, die Füße scharf nach außen gedreht, die Köpfe in Dreiviertel-Profil sich anblickend. Die Rechten fassen den Knauf der großen Zweihänder-Schwerte von oben, die Linken umspannen die Scheiden unter dem Knauf. Wäre nicht die etwas veränderte Haltung, so würden beide Figuren, die sich untereinander lediglich durch ihre Kronen unterscheiden, sich auch mit Ardashir II. auf dem Belehnungsbilde völlig decken. Die Tracht ist genau dieselbe : der an den Seiten beiderseits hochgenommene Oberrock, der vorn im Bogen schürzenartig und glatt mit einem wie gesäumten Rand herabhängt, und die faltigen Hosen. An den Füßen die gleichen bebänderten Anschnallsporen, und genau wie dort Halsketten, Pectorale und Armbänder. Das Pectorale, bei dem Doppelreihen dicker Perlen in bestimmten Abständen von viereckigen Schließen zusammengehalten werden, und mit seinem rundgefaßten Kleinod in der Mitte, ist hier besonders deutlich, ebenfalls die verzierten Wehrgehenke der Schwerter mit ihren Bandschleifen. Außerdem tragen beide Könige an der rechten Hüfte Dolche in verzierten Scheiden.

Auch die Köpfe decken sich in Haar- und Barttracht genau mit Ardashir's II. Die Lockenbäusche auf den Schultern mit der spiralig geritzten Haarzeichnung, die Bärte abgebunden, d. h. ihre Spitzen durch einen goldenen Ring gezogen. Die Kronen gleichen den Kronen der Münzen beider Shâpûre, vgl. Tafel XIX a. und Abb. 14. Die rechte Gestalt, Shäpûr II. hat den hohen seidenumhüllten Globus, durch ein Band abgebunden. Als eigentliche Krone die Mauerkrone Ohormizd's, mit im ganzen nur vier mächtigen Zinnen, an deren unterem Rande eine Reihe kleiner Bogen oder Blätter, wie sie die Krone Hormizd's I. ausmachen, sitzt. Abgesehen von der Zugabe dieser Verzierung gleicht also Shäpür's II. Krone völlig der Shäpûr's I. und es ist wohl kein Zweifel, daß auch hier die Übereinstimmung in Thronnamen und Krone wieder beabsichtigt ist. Reichlich hier dem Fels entquellendes Wasser hat leider gerade die Kronen trotz der witterunggeschützten Lage stark angefressen. Von der Krone Shäpûr's III. links erkennt man zunächst den gleichen Globus, im übrigen eine barettförmige Mütze, an deren unterem