国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
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Am Tor von Asien : vol.1 | |
アジアへの扉にて : vol.1 |
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kennen. Reinigung würde vielleicht noch Spuren zu Tag bringen. Abweichend von den Münzen, die das übergehen oder nicht erkennen lassen, fügt das Relief zu diesen Abzeichen aber über der Stirn noch eine Mondsichel hinzu.
Die Könige stehen einfach da, unbeschäftigt, angetan mit ihrem ganzen Ornat; die Haltung: Hände am Schwert, betont dieses Zweihänderschwert als Hauptsache. Hellenistisch ist diese Haltung gewiß nicht, die uns an Grabsteinen vieler Kreuzfahrer, Ritter oder Bischöfe in unsern alten Domen ganz vertraut ist. Für die Frage der Herkunft dieser Haltung sind zwei Vorkommen bedeutungsvoll : einmal die Rundbilder von Turushka-Königen und Prinzen, die J. PH. VOGEL in Mathurä.in Indien entdeckt hat, und zweitens die häufigen „Schwertträger", wohl alle Mal einer bestimmten Klasse und einem bestimmten Volke angehörende Stifterbilder aus den Höhlenmalereien Mittelasiens. Ohne das Problem lösen zu wollen, begnüge ich mich damit, auf diese Zusammenhänge — auch die Kreuzfahrer pflegen ganz indisch oder magisch auf einem Teufel zu stehen — hingewiesen zu haben. /108/
Schwer zu bestimmen ist die Bedeutung dieses Bildnis-Paares. Die Anordnung im Bogenfelde, die vollkommene Symmetrie beider Gestalten schließt die Annahme aus, daß etwa beide Herrscher sich in Jahresabstand nacheinander hätten abbilden lassen. Vielmehr sind beide Bilder wie die ganze Grotte von Shäpûr III., also 283 — 88 gemacht, unmittelbar nach dem Bildwerk ArdashIr's II. Nun stellt ein morgenländischer Herrscher gewiß nicht ohne Grund seinen Vater dar. Es gibt in Persepolis ein merkwürdiges Bild, auf dem zwei Großkönige, nämlich Dareios thronend und Xerxes neben ihm stehend, ebenfalls im großköniglichen Ornat, abgebildet sind. Die Deutung wird etwa sein, daß wie der Khalif Mutawakkil seinen Sohn Mu`tazz mit dem Hauptteil der Verwaltung des Reichs, insbesondere mit der Leitung seiner großen Bauten betraute und ihm dazu vor der Zeit souveräne Titel verlieh, so auch Dareios seinen Sohn Xerxes mit der Bauleitung von Persepolis betraut und mit einer Art Mitherrschaft belehnt haben muß. Dann würde Xerxes sich mit Grund neben seinem thronenden Vater im großköniglichen Staat haben abbilden können. Aus Elternliebe ist so etwas im Morgenland gewiß nie geschehen. Ein besonderer geschichtlicher Grund muß vorliegen.
Leider fließen unsere Nachrichten über die mittlere Zeit der Sasaniden sehr spärlich. Shäpûr III. folgte erst nach der kurzen Zwischenherrschaft Ardashir's II. seinem Vater Shäpûr IL, dem „Schultermann" der Araber, dem im Mutterleib gekrönten, dem iranischen Porphyrogennetos, dem 70 Jahre herrschenden, dem Zeitgenossen und Feind des großen Constantin und Besieger Julian Apostatas, dem Zerstörer von Tigranokerta, dem Christenverfolger. Nach morgenländischer Geschichtsüberlieferung starb dessen Vater Hormizd ohne Erben, aber eine seiner Frauen schwanger zurücklassend. Die Großen des Reichs hätten den Ungeborenen gekrönt; das weiß auch die abendländische Geschichtschreibung. Indes ging es in Wahrheit durchaus nicht so erbaulich zu, wie die morgenländische Überlieferung will. Drei Söhne einer ersten Frau überlebten Hormizd : Adharnarseh, der zuerst als Nachfolger gekrönt wurde, Hormizd und ein Ungenannter. Noch vor Ablauf des Jahres, in dem er zur Regierung kam, aber ward Adharnarseh wegen Grausamkeit abgesetzt und vermutlich umgebracht. Dann erst wurde der Ungenannte geblendet, »denn ein Einäugiger oder sonst mit schwerem Gebrechen Behafteter darf nicht König von Persien werden", wiejustinians großer Geschichtschreiber Prokop, Pers. I, 11 sagt. Hor-
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