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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0101 Am Tor von Asien : vol.1
アジアへの扉にて : vol.1
Am Tor von Asien : vol.1 / 101 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000243
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ist ein Mann, wie einer der auf dem Kopf eine Mütze trägt, und er ist in der Mitte gegürtet. In seiner Hand ist eine Hacke, gleichsam als ob er damit die Erde gräbt. Das Wasser kommt unter seinen Füßen heraus". (Dieser Mann vor der Grotte ist das Rundbild Khosrô's.)

„Es sagt Ahmad b. Muhammad al-Hamadhäni : Zu den Wundern Qarmisin's — und es ist eins der Wunder der Welt überhaupt — gehört das Bild Shabdéz. Es ist in einem Dorfe genannt Khätän (?). Und sein Bildner hieß Qattûs b. Sinimmär. Sinimmär ist der das Khwarnak in Küfa baute. Die Ursache von des Rosses Darstellung in diesem Dorfe war, daß es der Tiere reinstes und größtes an Wuchs war, dessen Natur am offenkundigsten war, und das am längsten den Galopp aushielt. Der König der Inder hatte es dem König Parwéz geschenkt. Es stallte nicht und gab keinen Mist von sich, solange es Sattel und Zaumzeug trug, und schnaubte und schäumte nicht. Der Umfang seines Hufs betrug 6 Spannen. Da geschah es, daß Shabdéz krank wurde, und seine Beschwerden nahmen zu. Parwéz erfuhr dies und sprach : „Wahrlich wenn mir jemand des Rosses Tod meldet, so werde ich ihn töten!" Als nun Shabdéz gestorben war, da fürchtete sein Stallmeister, daß der König ihn nach ihm fragen werde, und daß er dann nicht umhin könne, ihm seinen Tod zu melden, und daß der König ihn dann töten werde. Daher ging er zu des Königs Sänger Pahlbadh, mit dem verglichen es weder in frühern noch in spätern Zeiten einen gab, der im Lautespiel und Gesang geschickter war. Man sagt: Parwéz besaß drei besondere Dinge, die keiner vor ihm besaß, nämlich sein Roß Shabdéz, seine Sklavin Shirin und seinen Sänger Pahlbadh. Der Stallmeister sprach : „Wisse, daß Shabdéz bereits zugrunde gegangen und gestorben ist, und du weißt, was der König angedroht hat, wer ihm seinen Tod meldet. Darum ersinne mir eine List, und dir gehört so und so viel." Der versprach ihm die List und in einer Audienz vor dem König sang er diesem ein Lied, in welchem er die Geschichte verbarg, bis der König begriff und ausrief: „Wehe dir, Shabdéz ist tot!" Da sagte jener: »Der König sagt es". Darauf sagte er ihm : „Ah, schön, du bist gerettet und hast einen andern gerettet". Und er hatte großen Kummer um das Pferd und befahl dem Qattûs b. Sinimmär, es darzustellen. Dieser stellte es in der schönsten und vollkommensten Weise dar, so daß man zwischen ihnen beiden beinahe nicht unterscheiden konnte, außer durch das Pulsen des Lebensgeistes in ihren Körpern. Der König kam herzu und besichtigte es und weinte Tränen, als er es betrachtete, und sprach : „In hohem Maße kündet diese Darstellung unsern eignen Tod an, und sie erinnert uns zu welch traurigem Zustand wir gelangen. Wenn es augenscheinlich ein Ding von den Dingen dieser Welt gibt, welches hinweist auf die Dinge jener Welt, siehe so liegt hierin ein Hinweis auf die Anerkennung des Todes unsres Körpers und die Zerstörung unsres Leibes und des Verschwindens unsrer Form und des Verwischens unsrer Spur durch die Verwesung, der man sich nicht entziehen kann, und zugleich auf die Anerkennung des Eindrucks dessen, was unmöglich bestehen bleiben kann von der Schönheit unsrer Form. Es hat unser Verweilen bei dieser Darstellung in uns eine Erinnerung an das hervorgerufen, wozu wir werden, und wir stellen uns vor, wie andre nach uns dabei verweilen, so daß wir gleichsam ein Teil von ihnen

und bei ihnen anwesend sind".

„Ahmad b. Muhammad al-Hamadhäni sagt: Zu den Wundern dieser Gestalt gehört es, daß keine Form gesehen wird wie ihre Form; und kein Mensch von feiner Überlegung und feinem Sinn verweilt dabei seit der Zeit ihrer Darstellung, ohne an ihrer Form Zweifel zu hegen und

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