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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0106 Am Tor von Asien : vol.1
アジアへの扉にて : vol.1
Am Tor von Asien : vol.1 / 106 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000243
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der iranischen Sage, bei Firdösi: „mit einer Brust wie ein Löwe, kurzer Krupe, fetter Brust und Beinen, aber schmalen Flanken, ein Elefant an Kraft, ein Kamel an Wuchs, aber an Mut ein Löwe vom Berge Bistün." Als Rustam es zuerst erblickt fragt er: „Wem gehört dies Roß? Es hat auf keinem Schenkel eine Marke!" Also war zur Zeit der Sagenentstehung das Brennen der Pferde Brauch. /143/

Tabari der Chronist und Firdösi der Dichter überliefern gleichartig eine sehr anekdotenhaft ausgestaltete, doch im Kern geschichtliche Erzählung von einer Heeresreform, die Khosro I. Anasharwän vornahm. Der König hatte einem seiner Staatssekretäre Päbak, Sohn des Bérawän die Führung der Stammrollen mit den weitesten Vollmachten übertragen. So setzte Päbak einen allgemeinen Appell sämtlicher Wehrpflichtigen in feldmarschmäßiger Ausrüstung an. Beim ersten Appell fehlt Khosrô und Päbak läßt das ganze Heer wieder abtreten. Beim zweiten Mal dasselbe. Beim dritten Aufruf verkündet der Herold, daß jeder Wehrpflichtige, und wenn er die Ehr von Kron und Thron genieße, zu erscheinen habe. „Als Khosrô das hörte, setzte er sich die Krone auf, wappnete sich, wie die Soldaten und kam zu Päbak, um vor ihm die Musterung zu passieren. Die Ausrüstungsgegenstände, die bei einem als Ritter dienenden Soldaten verlangt wurden, waren Pferdepanzer, Panzerhemd, Brustharnisch, Beinschienen, Schwert, Lanze, Schild, Keule am Gürtel befestigt, Axt oder Kolben, Köcher enthaltend 2 Bogen mit den Sehnen daran und 30 Pfeile, und endlich zwei gedrehte Sehnen, die der Reiter hinten am Helm anknüpfte". NÖLDEKE bemerkt dazu: „ich weiß nicht was der Unterschied zwischen dir' und djaushan ist". Vermutlich beziehn sich die Worte auf die Hauberge und das Hemd. Dinäwari fügt noch hinzu : Sturmhaube, Helm und Armschienen; Firdösi erwähnt Schlinge und Lazo, von dem schon Herodot VII 85 spricht, und der auch auf sasanidischen Silberschalen vorkommt, z. B. in der Sammlung Stroganoff in Rom, SMIRNOFF XXIV, 52, Shapûr III. zu Fuß einen Wildesel mit dem Lazo fangend. Als Khosrô vor Päbak vorbei will, hatte er die Ersatzsehnen vergessen; der läßt ihn nicht durch, bis dem König seine Unterlassung einfällt, er sich die Sehnen besorgt, und nun passieren kann, indem der Herold verkündet, der erste aller Helden erhalte statt der 4000 aller andren 4001 Dirham an Sold. /144/

Viele, nicht alle, dieser Waffen sind an dem Reiterbild dargestellt. Ich möchte zweifeln, ob in der Erzählung nicht der Fußtruppen und der Reiterei Waffen zusammengeworfen sind und wenn einzelne die Aufzählung noch verlängern, sie nicht einfach alle Waffen aufführen, die ihnen überhaupt bekannt waren. Mit Lanze und Bogen hat der Reiter seine Angriffs-, mit dem Schild neben dem Panzer seine Verteidigungswaffen. Ein so ausgerüsteter Reiter handhabt nicht noch außerdem Keule, Axt und Kolben; eher noch mag er das Schwert an der Linken getragen und ein Lazo besessen haben.

Das Reiterbild Khosrö's II. ist das einzige Bild eines Panzerreiters in Iran und im ganzen Westen. Im Osten aber gibt es viele. In den buddhistischen Malereien gibt es verschiedene Kategorien, die gepanzert dargestellt werden. Panzerreiter sind alle Elefantenreiter, und den gleichen Panzer tragen einige Hindugötter, Nägarädja's (Schlangenkönige) Vadjrapäni's (Donner-keilträger), und Lokapäla's (Herrn der Weltgegenden), dazu vor allem die nordindischen Könige auf den Bildern der Verteilung der Buddha-Reliquien. Der Schluß daraus darf nicht etwa der sein, daß also diese Art Panzerreiterei indischen Ursprungs sei; denn sie ist sicher erst spät auf