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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0117 Am Tor von Asien : vol.1
アジアへの扉にて : vol.1
Am Tor von Asien : vol.1 / 117 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000243
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sammenhängen beruhen könnte : Die kleinen treibenden Reiter auf dem Bild der Hochwildjagd gleichen in Form und Geist Reiterbildchen auf Denkmalen aus der Zeit der östlichen Han-Dynastie

in China. /156/

Die Jagdbilder als Ganzes sind sicher altvorderasiatischer Abstammung. An nicht viel älteren Denkmalen sind da nur das ganz ungenügend aufgenommene Bild eines Reiters auf der Saujagd in Tang i Saulak in Khûzistän, und wohl wesentlich älter, auf assyrischem Boden in Garamaea, das Jagdbild von Guppä de Mar Yûhannä zu nennen. /157/ Diese Felsdenkmale werden ergänzt durch die häufigen Jagddarstellungen auf Silberschüsseln, von denen einige in die erste Sasanidenzeit, das III. Jhdt. gehören. Sie sind ja nichts als winzige Gemälde, und sie erläutern und bestätigen was Ammian Marcellin sagt, als Julians Heer am Tigris bei Seleukeia ein sasanidisches Schloß voller Gemälde gefunden hatte : „nec enim apud eos fingitur vel pingitur aliud praeter varias caedes et bella." Kriegs- und Jagdbilder als einziger Gegenstand dieser Malerei, das ist ein vom griechisch-römischen Standpunkt gesehenes und etwas wegwerfendes, für uns sehr viel sagendes Urteil. Das Zweikampfbild Gotarzes' von Bistûn darf man als Beweis nehmen, daß nicht erst die Sasaniden diese Gegenstände mit Vorliebe malten. Vielleicht gehört auch das Felsbild aus dem südöstlichen Assyrien, aus Garamaea, in die parthische Zeit. Daß in achaemenidischer Zeit Jagden dargestellt wurden, bezeugt unter anderm Dareios' berühmtes Siegel, das den König vom Streitwagen aus Löwen jagend zeigt. Wenn auch in der feierlichen Bildnerei von Persepolis dieser Gegenstand fehlt, so treten doch dieses und andre Werke der Kleinkunst dafür ein. Die medische Schwertscheide aus dem Oxusschatz führt auf iranischem Boden in noch höheres Altertum, und so ist die Verbindung erreicht zu den assyrischen Jagdbildern. Auf Alabaster-platten, die die Wandsockel in Asurbanipal's Palast in Ninive schmückten, gibt es, jetzt im Britischen Museum, ein Bild einer Lappenjagd, das Urbild und Ahn der Lappenjagden des Täq i bustän ist. Auch da schließt in gleichem Geist an das Jagdbild ein anderes, das einen Hain zeigt, mit Vögeln in den Zweigen der Bäume und mit Menschen, die beim Klang von Musik lustwandeln. Und wenn die Lappenjagd im umayyadischen Schlößchen Qusair `Amra als Wandgemälde wieder auftritt, so ist das Bild sicher als ein letzter Sproß dieses alten Stammes zu betrachten. Denn auch ein andrer Vorwurf eines berümten sasanidischen Gemäldes, nämlich der Könige der Welt erscheint dort in die Feinde des Islam umgedeutet. /158/

Der Stil der Jagdbilder ist nicht auf die Felsbildnerei, nicht auf die große Malerei beschränkt. Schon lange ist eine Silberschale bekannt, die ADRIEN DE LONGPERIER schon 1843 erklärte und Pérôz, 459 — 84 zuschrieb. Tafel LIV. /159/ In der Tat ähneln sich Pérôz' und Parwéz' Kronen außerordentlich, ja sie sind sich in den Abzeichen gleich. Wie Ardashir II. Krone und Namen in Anspielung auf Ardashir I., Shäpûr II. auf Shäpûr I. wählte, so sicher auch Parwéz in Anspielung auf Pérôz. Nur daß die eigentliche Kopfbedeckung, die gleichsam als Basis der ganzen Krone alle Abzeichen trägt, bei Pérôz noch die flache hinter der Krone fast verschwindende, nur den Scheitel bedeckende Kappe, bei Parwéz aber das höhere, eckig geformte Barett ist, das über Diadem und Krone herausragt. Daher sitzen die Flügel von Pérôz' Krone dicht an den Zinnen, bei Parwéz ganz von ihnen getrennt und statt dessen mit dem kleinen Globus zur Einheit der geflügelten Sonnenscheibe verbunden. Die Silberschüssel ist also Khosrô's II. Parwéz'. Der König ist zu Roß im Linksgalopp nach rechts dargestellt, den Pfeil gerade abschießend. 13•