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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0133 Am Tor von Asien : vol.1
アジアへの扉にて : vol.1
Am Tor von Asien : vol.1 / 133 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000243
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4-114its   Ill

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Abb. 29. Kalkstein-Säulenbasen und -Kapitelle von Hadjcäbad

sein. Den Beweis dafür liefern die Muster einer silbernen Opferschale und zweier Silberflaschen, die Tänzerinnen und sonst Frauen unter Arkaden zeigen. /182/ Im umayyadischen Schlößchen Qusair `Arara und vor allein in Samarra kommt das gleiche Motiv in der Wandmalerei vor. So verschiedentlich kann nur ein Gegenstand sasanidischer Malerei wiedergespiegelt werden. Die Umwertung der Bogenreihe zum bloßen Rahmen gehört also der Malerei an und ist, wie das Gemälde der Belehnung hier auf den bauhaften Gegenstand des Kapitells übertragen.

Weder am Täq i bustän, noch in B7stûn, noch in Isfahan sind die Paare von Kapitellen in ursprünglicher Lage erhalten. Der einzige Anhalt für eine Vorstellung von ihrer Verwendung liegt in ihnen selbst: die Eigenart ihres malerischen Schmucks erfordert gebieterisch die Verwendung an einer Front von drei Bogen auf zwei Säulen. Ich möchte annehmen, daß das ein ganz fester Typus einer sasanidischen Toranlage war, und daß dabei der mittlere Bogen höher und weiter gespannt war, als die seitlichen. Wie zu solchen Kapitellen gehörende Basen aussahen, zeigen Funde, die ich auf dem Friedhof von Hadjiäbäd machte, Abb. 29. Da sind zwei Kapitelle, das eine von der rohen Kämpferform der Khosrô-Kapitelle, das andre mit nahezu runder Oberfläche, und dazu zwei Basen mit Bodenplatte, dickem Wulst und Rundstab darüber. Diese Basenformen entsprechen byzantinischen der gleichen Zeit, sind aber roher. Alle sind letzte Abkömmlinge der attisch-ionischen Basis. Ähnliche Stücke dürften sich bei aufmerksamer Suche noch manche finden. RAWLINSON weist gelegentlich auf solche Vorkommen hin, besonders in seiner Beschreibung des Hadjräbäd benachbarten Harsin: er nennt sie älter als sasanidisch, was unsre Stücke sicher nicht sind. /183/ Diese kleinen Dinge am Wegrand werden leider meist von Reisenden als unlohnend vernachlässigt. —

Zu den drei bekannten Paaren kam im Herbst 1916 im Dörfchen neben der Kala i kuhna un- weit nördlich Kirmänshähân das neue Kapitell ans Tageslicht, dessen am 25. Dezember 1916

gemachte Aufnahme Tafel LX zeigt. Der Block besteht aus marmorartigem Kalkstein. Abb. 30

und 31 sind überzeichnete Abklatsche, also ganz getreu, in halber Größe der Ausführung. Der Ort Kala i kuhna heißt nach einem alten Heerlager in Vauban'schen Stil, das vermutlich von

Nadir Shah herrührt, von einer Gattung, die es z. B. am Meriwän-See und sonst in Iran gibt.

Nicht etwa aus diesen modernen Ruinen, sondern aus dem Schutt unter dem Dörfchen selbst tauchte das Kapitell auf. Diese Schuttanhäufung ist ganz niedrig und auch von mäßiger Flächen-

ausdehnung. Sie ist nicht der Rest einer größeren Ortschaft, sondern eines einzelnen Gebäudes; bei der Seltenheit solcher rein sasanidischer Stätten wenn auch vielleicht nicht sehr viel ver- sprechend, so doch sehr beachtenswert.

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