国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

> > > >
カラー New!IIIFカラー高解像度 白黒高解像度 PDF   日本語 English
0136 Am Tor von Asien : vol.1
アジアへの扉にて : vol.1
Am Tor von Asien : vol.1 / 136 ページ(カラー画像)

New!引用情報

doi: 10.20676/00000243
引用形式選択: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR読み取り結果

 

118

gezogen, und noch Rund- oder Dreiblättchen auf die Staubgefäße gelegt: weberische Farbenbehandlung.

Die ganze Abb. 31 vertritt die dritte Gruppe: Abgesehn von nebensächlichen Abwandlungen besteht jede Blüte aus der bald dreibogigen, bald herzförmigen Blatthülse, in reiner Seitensicht, und den zugehörigen, nach außen überfallenden Hülsblättchen in halber Seitensicht. Ferner aus dem Volutenpaar, das meist nach außen, bei 10 und 12-15 sich nach innen aufrollt, und das mit Halbpalmetten oder Halb-Akanthen bei 1, 2, 4, und 9 aber mit runden oder herzförmigen Schuppen belegt ist. Drittens aus dem Blatttächer der aus drei, bei 10, 12, 15 aus fünf Blättern besteht. Auch bei dieser Blüte mischen sich die Ansichten. Hülsen und Volutenpaare sind in strenger Seitenansicht gedacht, der Blattfächer dagegen als Einsicht in die Blüte, also als Vollansicht. Im Gegensatz zur Gruppe 2 überwiegen hier die in Seitensicht gedachten Teile die Vollsichten. Wegen der Mischung der Sichten ist auch diese Blüte eine Palmette, aber nicht die assyrische, sondern genau die altägyptische, wie RIEGL sie bestimmt hat. Neben dieser Übereinstimmung mit archaisch ägyptischen Formen ist wieder die weberische Innenzeichnung hervorzuheben, hier reicher als bei den bisher besprochenen Gruppen. Das Belegen mit Halbpalmetten oder Halbakanthen ist weiter nichts, als das Übereinanderlegen von Schuppen, Herzen, Ovalen, ein Mittel weberischer Farbenverteilung. Es ist nicht zu übersehen, daß der Bau dieser Palmetten der gleiche ist, wie der der großen Blütenkronen der Baumzierate von den Wandpfeilern, erst recht aber der Blütenkrone des Kapitells in der Grotte.

Die vierte Gruppe, vertreten durch Abb. 30 Nr. 1 bis 9, ähnelt der vorigen, ist aber als Blüte in reiner Seitensicht zu verstehen. Die reich gefüllte Blüte besteht aus dem kleinen Volutenkelch, der der dritten Gruppe bis auf Nr. 9 bezeichnender Weise fehlte, darüber einem hervorragenden Blatt von breit lanzettlicher, wenn man will von Knospenform, an das sich zwei ihm entsprechende, sich über ihre Blattrippe überbiegende Blätter in Halbansicht anschließen. Oben in den Zwickeln erscheinen die Spitzen der dahinter gedachten Blätter des gleichen oder eines inneren Kranzes füllender Blätter. Außerdem hat diese Blüte meist seitliche Hülsblätter mit umschlagender Spitze, wie die dritte Gattung. So sieht es aus, als habe diese Blüte, die schließlich in reiner Seitensicht erscheint, eine Entwicklung durchlaufen, in der sie einmal in perspektivischer Auffassung gegeben wurde. Sie ist ein Lotos ihrer Seitensicht wegen, aber nicht wie die erste Gruppe der alt-ägyptische, sondern ein assyrischer, der besonders an assyrischen Knauffliesen mit Schmelzmalerei häufig vorkommt. Von dieser alten assyrischen Form unterscheidet sich die sasanidische wieder nur in ihrer weberischen Durchbildung. Der Bau dieser Lotosblüten ist der gleiche, wie der der Blütenkronen des Kapitells mit der Bogenreihe.

Es bleibt die Gattung fünf, Abb. 30 Nr. 10 und 11. Aus dem Heftei steigt ein fruchtbodenförmiger Kelch auf, mit einem Heftel oben und darüber dem Rest einer kleinen Blüte. Von dem Heftel aus hängen je drei sich unten aufrollende Blätter herab. Diese Blüte, wieder in reiner Seitensicht, aber wie aus perspektivischer Ansicht ins Flache umgesetzt, ist wohl keine altmorgenländische Form, sondern von griechischen Umgestaltungen der Palmette abhängig. Sie erinnert an solche Bildungen, wie sie an den Friesen des Diocletianspalastes in Spalato, RIEGL Abb. 131 bis 134 auftreten.

Es kann nicht anders sein, als daß diese Zierrate sich auch auf den sonstigen Arbeiten dieser