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0142 Am Tor von Asien : vol.1
アジアへの扉にて : vol.1
Am Tor von Asien : vol.1 / 142 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000243
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erhaltenen Stoffe erlauben würden. Diese erhaltenen Stoffe, wohl alle erhalten als Hüllen köstlicher und heiliger Reliquien, werden ergänzt durch die Stoffe, die auf den Gewändern der Bilder des Tâq i bustän dargestellt sind. Die Treue ihrer Darstellung ist so groß, daß wir darin eine örtlich und zeitlich genau umschriebene und sichere Grundlage besitzen, um nicht nur. alle echt sasanidischen Werke der gleichen Zeit und ihre Abbildungen, sondern auch das Sasanidische in Werken andrer Länder und Zeiten zu bestimmen.

Im folgenden ordne ich die Stoffe nach der Art ihrer Musterung in Streumuster, Rautenmuster, Dinar-Muster und Corona-Muster.

I. STREUMUSTER. A. Zieratliche Einheiten geometrischer oder pflanzlicher Art, einfach oder zweifach wechselnd gereiht.

  1. Eine Gruppe von drei Kugeln oder Perlen. — Gewand Ohormizd's im Bogenfelde des Täq i bustän, Tfl. XLIV und XLIX. -- Gewand der Göttin auf dem Kapitell mit der Rosettenreihe, Tfl. LVIII. — Gewand Khosrö's II. auf der Pariser Silberschüssel, Tfl. LIII.

Unfraglich ist das Muster an sich ein Webereimuster, wenn es auch hier mit aufgenähten Perlen vorgestellt zu sein scheint. Will man es nicht einfach als geometrisches Muster nehmen, so liegt es nahe, an das indische Symbol des Tchintämani zu denken, wie es z. B. bei Turfan, GRÜNWEDEL, Altb. Kultst. Abb. 478 vorkommt. Als Gewandmuster erscheint es in den mittelasiatischen Malereien z. B. an der Figur 1 c Abb. 48, aus der Höhle 19 von Ming Oi bei Qumtura, die auch in den flatternden Schärpen sasanidische Züge trägt.

  1. Runder Edelstein oder Perle, in Scheibe gefaßt, mit hängendem Tropfen daran. Gewand Khosrö's II. im Bogenfelde, Tfl. XLIV und XLIX, und auf den beiden Kapitellen vom Täq i bustän, Tfl. LV und LVIII; — ferner Stoff des Globus an Bahräm's V. Gör Krone auf der Silberschüssel des Britischen Museum, SMIRNOFF pl. XXVI Nr. 54.

Auch hier scheint ein Webemuster in aufgenähten Edelsteinen ausgeführt. Und auch hier möchte man eine sinnbildliche oder magische Bedeutsamkeit suchen, um so mehr, als diese Perlen mit dem Tropfen auch mit den drei Kugeln, dem Tchintämani, wechselnd vorkommen, so auf der Satteldecke Bahräm's V. Gör auf der Londoner Schüssel, und in bienenzellförmiger, statt der einfach schachbrettförmigen Anordnung auf der Satteldecke der Silberschüssel SMIRNOFF Tfl. CXIV Nr. 287 und auf Dädhburzmihr's Gewand, (722 — 34), SMIRNOFF Tfl. XXI Nr. 48.

  1. Wolkenbänder oder Glückswolken. Hosenstoff der Mahauts der obersten Reihe treibender Elefanten, Schwarzwildjagd; Tfl. XLVI.

Unzweifelhaft liegt in diesem Muster das chinesische Sinnbild der Glückswolken vor. Dafiir spricht laut die Zusammenstellung und der Wechsel dieser kurzen Wolkenbänder mit den drei Tchintämani-Kugeln z. B. auf dem Gewand Kawädh's als Kamelreiters auf der Silberschüssel SMIRNOFF Tfl. XXVIII Nr. 56, aus Kazan. Genau dies Muster, Wolkenbänder und Tchintämani, begegnet, sinnbildlich langlebi g, nach Jahrhunderten auf frühen Knüpfteppichen wieder, vgl. WILHELM VON BODE, Vorderasiatische Knüpfteppiche, 2. Aufl. pg. 133.

  1. Vierblättrige Rosetten, im quincunx angeordnet, Abb. 32, Gewand der Harfnerinnen im Boot mit dem Teppich, Schwarzwildjagd, Tfl. XLVI und XLIX. Das gleiche Muster auf der Satteldecke der Silberschüssel SMIRNOFF Tfl. XXXII Nr. 60•