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0148 Am Tor von Asien : vol.1
アジアへの扉にて : vol.1
Am Tor von Asien : vol.1 / 148 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000243
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sinn oder die ganze Scheibe mit einem andern Gegenstand wechselte. Die Vögel sind dargestellt wie immer.

  1. Vögel und Lotos auf Scheiben, neben- und übereinander wechselnd, Tfl.. LXIII u. Vom Gewand der Mahauts der dritten Reihe treibender Elefanten, Tfl. XLVIII.

Abgesehen von der Fassung der beiden Elemente in Dinare, entspricht das Muster bis in alle Einzelheiten dem Berliner Seidenstoff Tfl. LXIII u. m. Das ist wiederum der Beweis der Treue, und für den Berliner Stoff Datierung und Ursprungszeugnis, für das Relief Vorstellung von Farbe und Hand-

Abb. 39. Stoff j`' Nr. 20 nat. Gr.

werk. — Die Vögel sind wie sonst gezeichnet. An diesen in Dinare eingefaßten Beispielen springt mehr als sonst der enge Zusammenhang zwischen den Webereimustern und denen der Steinschneiderei, deren liebste Motive solche Tierchen sind, in die Augen. Wie Baukunst und Silberschmiede, so bereichert sich auch die Steinschneiderei der Spätzeit an den Mustern der Weberei. — Die Pflanze ist eine dreispältige Blüte in reiner Seitensicht, also diesmal als Lotosblüte ägyptischer Artau bezeichnen. Sie sitzt an einem Stiel, von dem noch zwei winzige dreizipflige Blütchen abzweigen. Der Stiel hat den trapezförmigen Fuß. Das Ganze ist also als zieratliche Einheit empfunden und daher baumartig mit allen Teilen eines pflanzlichen Organismus versehen./193/

  1. Eberköpfe auf Scheiben, nach links, Abb. 39. Am Rock der Rudrerinnen des Königsboots, vgl. Tfl. XLIX.

Der Keiler als Bild der Kraft und des Mutes, wie als Wild edlen Waidwerks ist in der sasanidischen Kunst ein beliebter Cegenstand. Außer auf den Jagdbildern des Tag i bustän und auf so vielen Silberschüsseln kommt er auch auf verschiedenen Siegeln vor. Es wird auch überliefert, daß für gewisse Zwecke ein Eberkopf das königliche Siegel war. Einer von Khosrö's II. großen Feldherrn, Farrukhän, trug den Titel Shahrvaräz, d. i. Reichseber. Die Zoroastrier teilen also nicht etwa die semitisch-islamische Anschauung von der Unreinheit des Schweins.

Das Vorkommen dieses Eberkopf-Musters am Täq i bustân, ist wieder von hohem geschichtlichem Bezug: in ein Fetzchen eines solchen Stoffes, in den Khosrö II. seine Rudrerinnen kleidete, hüllte einst ein frommer Mönch in einer rheinischen Kirche eine heilige Reliquie, als in die köstlichste Hülle, die er fand; dies Fetzchen wird heut im Kunstgewerbe-Museum in Berlin aufbewahrt. Und im fernen chinesischen Turkistän malte zu gleicher Zeit ein andrer, buddhistischer Mönch ein Stückchen kostbaren Besitzes seines Klosters in einer Höhle ab, eben den gleichen sasanidischen Seidenstoff, dessen Bild, nun abgelöst, im Völkerkunde-Museum zu Berlin verwahrt wird, Tfl. LXIV.

III. CORONA-MUSTER. Den Namen des Musters wähle ich nach den Kränzen von Herzblättern oder Lorbeergewinden oder meist einfachen oder doppelten Perlenreihen, die den Haupt- gegenstand der Darstellung umschließen. So ist das Muster dem Dinar-Muster aufs engste verwandt, unterscheidet sich von ihm aber nicht bloß in der Corona-artigen Ausbildung des Rundes, sondern darin daß diese Corona() durch ein zweites Element, meist Zusammenstellungen von Palmetten und Rosetten, in den Nebenaxen ergänzt werden. Die Coronae werden seltener von einfachen Rosetten, Mondsicheln, häufiger von Tierköpfen, ganzen und doppelt gegenstän-