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0033 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 33 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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des uralischen Bergbaubezirkes und am Anfange des grossen sibirischen Weges befindet. Jede Eisenbahn, die dazu berufen ist, das Wolga- und Ob-System zu verbinden, muss unbedingt durch dieses Gebiet geführt werden.

Folgen wir jetzt dem grossen sibirischen Wege nach Osten, so stossen wir auf den Tjukalinskischen und den Kainskischen Kreis, von denen der erstere zum Tobolskischen, der letztere zum Tomskischen Gouvernement gehört. Diese beiden Kreise umfassen 2660 Quadratmeilen. Nennen wir diesen Landstrich das Baraba-Gebiet, da der grösste Theil desselben von der Ваraba-Steppe eingenommen wird. Hier ist dieselbe weite Ebene wie im Tobol-Ischim-Gebiete, die nirgends irgend welche Gesteine darbietet. Obgleich das Baraba - Gebiet nicht weniger Waldflächen aufzuweisen hat als das Tobol-Ischim-Gebiet (diese betragen 3 Millionen Desjätinen, d. h. 38 Procent des ganzen Flächenraumes), so sind diese doch nur dünn und stellenweise mit Birkengehölz bedeckt und von grossen, lichten Flächen unterbrochen und unterscheiden sich scharf von den dichten Waldungen der nördlichsten Gegenden. Die Gewässer des BarabaGebietes fliessen langsam und haben die Neigung, grössere, mit Sümpfen umgebene Seen zu bilden. Die klimatischen Verhältnisse des Baraba-Gebietes sind ebenfalls ungünstiger als die des Tobol-Ischim-Gebietes, die Jahrestemperatur beträgt von — 1 bis + 1 °, der Winter ist strenger (Durchschnittstemperatur — 16 bis -- 22 O), der Sommer kurz und der Frühling kalt. Die mittlere Temperatur des April ist ungefähr dieselbe wie die von Uleaborg; nur vom Mai bis August herrscht ungefähr dieselbe Temperatur wie im Tobol-Ischim-Gebiete.

Der Boden im Baraba-Gebiete besteht zum Theil aus schwarzem Humus, zum Theil aus Schlamm und ist fruchtbar; es giebt aber verhältnismässig wenige Stellen, die sich zum Landbau eignen. Aus diesem Grunde ist es leicht verständlich, dass das Baraba-Gebiet mit seinem Ueberfluss an Wasser und Sümpfen, mit seinen unzähligen Schwärmen von Mücken, Stechfliegen, Bremsen u. s. w., die den ganzen Sommer hindurch Vieh und Menschen peinigen, von altersher nicht im besten Rufe stand und nur von der Zeit an besiedelt wurde, als die Ansiedler nicht leicht mehr freies Land im Tobol-Ischim-Gebiete vorfanden. Eine natürliche Folge davon ist, dass es nur eine Bevölkerung von 250 000 Einwohnern bietet, d. h. nur 94 Menschen auf der Quadratmeile, also.

R a d l o f f, Aus Sibirien. I.