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0041 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 41 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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siedler und Verschickten, die hier sterben, die Zahl der Todesfälle grösser erscheint, als sie unter gewöhnlichen Verhältnissen wären?) Trotzdem wächst die Bevölkerung Sibiriens vier Mal schneller als der natürliche Zuwachs erwarten lässt.

Im Jahre 1622, d. h. 40 Jahre nach der Eroberung Sibiriens, betrug die Bevölkerung Westsibiriens nicht mehr als 50 000 Menschen, im Jahre 1709 hingegen schon 150 000; die Bevölkerung hatte sich also in 87 Jahren verdreifacht. Im Jahre 1822 war die Bevölkerung auf 440 000 angewachsen, hatte sich also in 103 Jahren abermals verdreifacht. Im Jahre 1850 betrug diese Bevölkerung eine Million, hatte sich also jetzt in 38 Jahren um zwei, bis drei Mal vergrössert. 1883 bestand die Bevölkerung — ungerechnet die Nomaden-Bevölkerung (200 000 Menschen) des Ober-Irtisch-Gebietes — aus 2 500 000 Menschen, hatte sich also in 33 Jahren fünf Mal vergrössert, oder zusammen genommen in 71 Jahren sich versechsfacht. Eine so bedeutende Bevölkerungszunahme lässt sich natürlich nur durch eine freiwillige Ansiedelung aus dem europäischen Russland erklären. Diese Uebersiedelung hingegen findet ihre Erklärung zur Genüge im Reichthume Sibiriens, der trotz des rauhen Klimas immer neue Ansiedler zur Auswanderung aus Russland herbeizieht. Die Hauptbeschäftigung der Einwohner ist natürlich der Ackerbau. Im Laufe der letzten 5 Jahre hat Westsibirien jährlich ungefähr erzeugt : 7 Millionen Tschetwertj Getreide, unter diesen 31/4 Millionen Tsch. Weizen und 1314 Millionen Tsch. Roggen, ferner 1 Million Tsch. Kartoffeln und 41/2 Millionen Tsch. Hafer. Im Ischim -Tobo1- Gebiet wird von den Getreidearten 60 Procent Weizen gewonnen, im Tomskischen Gebiete nur 25 Procent Weizen.

Bei dem bedeutenden Umfange der Brachfelder und dem grossen Wiesenterrain nimmt neben dem Ackerbau die Viehzucht auch eine bedeutende Stelle selbst bei den Landbauern ein. . Die Zahl der in Westsibirien gehaltenen Pferde beträgt nach officiellen Nachrichten, die natürlich weit hinter der wahren Ziffer zurückbleiben, nicht weniger als 2 Millionen, Rinder 112 Millionen und 3 Millionen Schafe, Schweine 420 000 und im Norden 100 000 Rennthiere. Die grösste Anzahl von Vieh wird natürlich im Ober - Irtisch - Gebiete gehalten , wo den Hauptbestandtheil der Bevölkerung Nomaden bilden; hierauf folgt das Altai-Gebiet und dannn das Baraba-Gebiet.