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0056 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 56 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Pferde am Zügel filhrte ; auf diese Weise brachten wir den Wagen mehr vorwäxts als er uns. So ging der Weg ungefähr 15 Werst und nur die letzten 5 Werst konnten wir schneller fahren. Daher kam es, dass wir erst um 12 Uhr im nächsten Dorfe, Tschergi, anlangten (wir hatten also zum Passiren der 15 Werst fast sieben Stunden gebraucht).

Das Dorf Tschergi liegt 461 Meter über dem Meeresspiegel auf einer Нigеlkеttе, die sich an dem gleichnamigen Flusse nicht weit von dessen Einmtindung in den Sebe hinzieht. Es ist gross und gut gebaut und soll sehr reich sein. Die hauptsächlichste Веѕсhftigung der Bauern ist Bienenzucht ; Getreide bauen sie nur für ihren eigenen Bedarf. - Wagen und Gespanne besitzen sie in äusserst geringer Zahl, da die bergige Gegend ( wie wir zu unserem Leidwesen erfuhren) selbst auf der grossen Strasse das Fahren sehr schwierig macht. Auch hier reiten die Frauen; wir selbst .begegneten mehreren derselben, die vim Felde mit Sensen und Harken nach Hause ritten.

Von Tschergi aus fiihrt der Weg in's Thal des Sebe, welches ziemlich breit und an mehreren Stellen bebaut ist. Zu beiden Seiten des Flusses ziehen sich waldige, nicht gerade hohe Berge entlang, an deren Abhängen viele Bјеnеnhuѕег stehen. Nicht weit vom Dorfe mussten wir den Fluss durchfahren, der bei der Furth doch so tief war, dass das Wasser in unseren Wagen drang. Nicht weit vom Dorfe trafen wir auf einen Haufen berittener Altajer, unter denen der Bruder des Saisan Kurtu sich befand. Die Altajer wohnen hier schon ganz in der Nä,he, so dass alle hiesigen Bauern altajisch zu sprechen verstehen. Der Weg war durchaus nicht gefährlich, aber dennoch sehr unbequem, da der Boden oft mit grossen Steinen übersäet war, so dass der Wagen fortwä,hrend unter den grimmigen Stössen krachte. Um 2 Uhr erreichten wir die Mission am Muitu (die nach Kalning's Messung schon 640,4 Meter hoch liegt). Es ist ein kleines, armseliges Dorf, dessen Bеvёlkегung nur aus getauften Teleuten besteht.

(Den 22. Mai.) Die Mission von Muitu konnte ich nur am Abend verlassen, da ich meinen Тагаiitаѕ unterbringen musste, denn von hier konnte man nur noch in einer gewöhnlichen Bauernteijega weiterkommen. Wir fuhren zuerst durch das Flüsschen Muitu und erreichten bald wieder das rechte Ufer des Sebe. Im All-