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0061 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 61 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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schen ihnen bricht sich der Fluss durch riesige Felsblöcke schäumend und rauschend seine Bahn.

Der Uebergang über den Fluss bot manche Schwierigkeiten ; der Weg windet sich hier bald zwischen steilen, kahlen Felsen,

bald durch undurchdringliches Gebüsch. Leider trafen wir nicht die hier erhofften Jurten, dieselben waren zum Korotty übergesiedelt; da wir keinen Proviant hatten, waren wir gezwungen, trotz des von Neuem herabströmenden Regens unseren Weg fortzusetzen und erreichten erst Abends gegen 7 Uhr die Jurten am Korotty.

[Im Jahre 1860 ging ich von Aschjaktu über den Kaspa

zum Korotty auf einem etwas mehr nach Westen liegenden Wege und berührte dabei das Quellgebiet des Korotty. Hier ein Auszug aus meinem Tagebuche vom 3. und 4. Juni: Die KorottyQuelle bildet ein ziemlich grosser See, welcher in einer weiten, von kleinen Hügelketten umschlossenen Ebene liegt. Diese Ebene machte einen recht trostlosen Eindruck, da sie überall mit vorjährigem graûgelb gefärbten Grase bedeckt war. Der Boden ist hier durchgängig mit Steinsümpfen bedeckt. Diese Bodenbeschaffenheit ist charakteristisch für die Quellen der meisten grösseren Altaiflüsse. Auf dem See waren viele Angyr [anas clangula].

Uebernachten an einem Nebenflusse des Korotty, Kidis Basar.

Dicht bei unserem Nachtlager ist eine Heilquelle. Rundes Loch, 6 Quadratfuss und etwa 11/2 Fuss tief. Wasser milchig, an vielen Stellen steigen Blasen auf. Wasser kalt, nicht über + 5 Grad; gefriert im Winter. Das Baden in diesem Quelle soll gegen Augenkrankheiten helfen. Dicht neben dem Quell ist ein Strauch, an dem allerlei Lappen und Bänder als Opfer der Badenden angehängt werden. Das Wasser hat keinen ausgeprägten Geschmack. Andere Heilquellen werden mir genannt am Katyrym, der zwischen dem Sumultu und Jailagusch liegt und von Osten in die Katunja fällt; dann beim Balyksu, einem Nebenfluss des Tschergi. Die Ufer des Korotty sind in seineш oberen Laufe flach und mit Weiden und Lärchenbäumen besetzt. Viele Anemonen.

Drei bis vier Werst ändert sich der Charakter des Thales

nicht, überall dieselben Terrassenflächen, die von den Anemonen fast weiss gefärbt sind. Darauf wird das Thal enger. Nach etwa 6 Werst erreichen wir den Jân Korotty. Hier sind die Uferberge dicht bewaldet, nur am linken Uferberge sieht man kahle BaumstämтΡe, weil hier vor vier Jahren ein starker Wald-