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0066 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 66 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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hin.. Hier im schwärzesten Dickicht vernahmen wir рlötzliсh starke, eigenthtimliche Laute, die sowohl Brüllen als Grunzen heissen konnten, rings um uns knisterten und krachten die Zweige und wir sahen nahezu von allen Seiten Thierköpfe aus dem Dickicht tauchen, vor deren Anblick wir erschreckt zurückfuhren. Die Köpfe hatten zwar Aehnlichkeit mit den Häuptern der Finder, waren aber von einer langen, buschigen, schwarzen Mähne umgeben und etwa zwei Fuss lange, hochgestreckte Hörner ragten aus den Haarzotteln empor. Unser Führer trieb diese Unholde zur Seite. Es waren Sarlik (bos gruniens), die an der Tschuja schon vielfach gehalten werden.

Einige Werst jenseits des Ölötü kamen wir wieder zum Flussthal des Urussul, der hier schmal ist. Steile Felsen treten links bis dicht an den Fluss. Etwa 6 Werst schlängelt sich der Weg in dem schmalen Flussthale hin. Hier herrscht eine üppige Vegetation. Birken , Pappeln, Tannen und allerlei hohe Gesträuche, wie Faulbaum (prunus padus) , wilder Flieder und gelbblühende Akazien und dazwischen niedrige Hagebuttensträuche, die mit rothen, wilden Rosen übersäet waren. Dazwischen hohe Steinblöcke, mit Moos bedeckt, und wildgezackte Felspartien. Ein prächtiger Anblick, an dem das Auge sich nicht satt sehen konnte. Dabei war die Luft von balsamischen Düften geschwängert. Für uns mit der Walakuscha war der Weg, der überall zerstreut liegenden Felsböcke wegen, ein recht schwieriger. Jetzt wandten wir uns zu dem zuerst schmalen, dicht-bewaldeten Thale des kleinen Ulgemen (wie ihn die Russen nennen, die Altajer nennen den Fluss Kütschü Ulögön, den kleinen Ülögön). Die beiden Ulgemen entspringen ebenfalls auf dem Karaköl-bashy. Die Ufer des Ulgemen sind Anfangs flach und mit dichtem Gestrüpp bewachsen, dann wird der rechte Uferabhang steiler und der Weg sehr abschüssig; nachdem wir einige Werst aufwärts den Fluss durchritten, ward das Thal am linken Ufer breiter. Hier ist ein grüner Wiesenteppich, durch den sich der mit einem dichten Waldstreifen eingefasste Fluss dahinzieht. Der Wald am Flusse besteht hauptsächlich aus Lärchenbäumen, deren Holz gerade in dieser Gegend wegen seiner Harte berühmt sein soll. Die hiesige Gegend ist wenig bevölkert, wir stiessen nur auf eine Saïmka, die dem Kaufmann Chabaroff gehörte. In der Gegend der Saïmka waren einzelne Aecker.