besetzt ist; bald wurde die Waldung dichter und wir geriethen in einen Sumpf, in dem wir vergeblich nach einem Wege suchten. Darauf stiegen wir am Uferberge empor und folgten dem kleinen Flüsschen Karasu, das hier fast parallel mit dem Ulgemen fliesst. Da es hier sehr sumpfig ist, ritten wir in dem festen Bette des Flusses. Beide Ufer des Ulgemen nehmen hier einen gleichen Charakter an, überall dicht am Ufer des Flusses aufsteigende kahle, mit Geröll bedeckte Hügelwellen. Als wir am letzten Bergabhange herabgeritten waren, breitete sich vor unseren Blicken eine weite Thalebene aus ; dies war das Flussthai der Katunja. Das Thal ist von gewaltigen Bergen eingeschlossen: Die Gipfel dieser Bergriesen ragen weit in die Wolken hinein und sind nur undeutlich zu erkennen. So weit das Auge reicht, erscheinen die nächsten Berge kahl (nur in den. Schluchten der tiefen Thalrinnen zeigt sich spärliche Bewaldung) und steigen in terrassenförmigen Absätzen bis zu den höchsten Gipfeln empor. Das Thal der Katunja, das wir hier durchritten, bildet die zweite Terrasse der Uferberge ; es soll stellenweise fruchtbar und gut bebaut sein. Nachdem wir einige Werst in der steinigen Ebene geritten waren, liess sich in einiger Entfernung eine breite Furche erkennen. Erst als wir nahe an diese herangeritten waren, zeigte sich, dass hier das eigentliche Flussthal liegt. Der 3-400 Fuss breite Strom fliesst nämlich etwa 100 Fuss tiefer als das Terrassenplateau. Die Uferabhänge zum Niveau des Flusses sind steil, mit riesigen Felsblöcken besäet und fallen fast bis zum Ufer des Flusses ab. An diesem eut-lang und theils an den Uferwänden wachsen zahlreiche Pappeln von bedeutender Höhe. Der mächtige Strom, der hier mit rasender Schnelle vorbeibraust, bietet einen prachtvollen Anblick dar. Nur selten ist die Oberfläche glatt, an vielen Stellen lagern riesige Felsblöcke im Flussbette, gegen welche die Wassermasse anprallt, worauf sie hoch in die Höhe geschleudert wird und in schaumbedeckten Strudeln sich ausgleicht.
Wir passirten hier den Fluss auf einem kleinen Kahne, der aus einem 10 Fuss langen und etwa 3 Fuss breiten ausgehöhlten Baumstamme bestand. Der Fährmann entwickelte eine ausserordentliche Geschicklichkeit, er fuhr zuerst etwa 150 Schritte weit aufwärts am linken Ufer, dann stach er mit der Spitze des Kahnes direct in einen mit weissem Schaum bedeckten Wasserstrudel, der das kleine Fahrzeug erfasste und pfeilgeschwind vor-
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