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0070 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 70 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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seuche hat biёrоrts im Vorjahre furchtbar gehaust und die letzten Überreste des Viehes der Altajer hingerafft. Der Fährmann erzählte mir, Kaufleute hätten ihn gezwungen, krankes Vieh über den Fluss zu führen und sich nicht um seinen Widerspruch gekümmert, obgleich er von dem Saisan den Befehl erhalten hätte, kein krankes Vieh über den Fluss zu lassen. Der Kaufmann 0. habe. zuerst krankes Vieh gekauft, die Felle des auf dem Wege hinsterbenden Viehes dann von seinen Leuten abziehen lassen und dadurch die Krankheit nach dem Altai verschleppt. Seinem Beispiele wäre der reiche Kaufmann G. gefolgt. Auf dem Saldshar wären einige hundert Stück Vieh gefallen und ein schrecklicher Gestank hätte die Luft verpestet..]

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(Den 5. Juni.) Der Weg geht am rechten Ufer der Katunja an den in Terrassenstufen sich erhebenden Uferbergen entlang; auf den Terrassenflächen erscheinen schöne grüne Wiesen und Ackerflächen, an den Teichen dichtes Gestrüpp; überall zahlreiche Viehheerden. Die erste Thalterrasse ist hier am rechten Ufer wohl 300 bis 400 Schritte breit. Die Uferberge thiirmen sich zu beiden Seiten des Flusses immer höher auf; sie sind überall kahl, nur am rechten Ufer wird der nackte Stein von grünen Wiesenstrichen unterbrochen, während am linken Ufer überall nur kahle Steine, Geröll und höchstens vereinzelte Gestrüpphaufen zu sehen sind. Nach einigen Werst tritt der rechte Uferberg bis dicht an den Fluss, so dass wir am steinigen Abhange des Flusses entlang klettern mussten. Die Walakuscha meiner Frau musste hier herübergetragen werden und wir passirten die gefährliche Stelle (Katyn-ssuiinung Pômy genannt) zu Fusse. Jetzt wendet sich der Weg vom Flusse ab und folgt dem Flüsschen Saldshar, das hier in die Katunja fällt. Zuerst fliesst dieser Fluss in einer Felsen-rinne, in welcher zwischen mächtigen Felsblöcken nur spärliches Gestrüpp wächst. Weiterhin bildet der Fluss eine waldige Thalschlucht, in der wir emporritten. Der Fluss ist jetzt nicht mehr zu sehen, er fliesst einige Faden unter dem Boden. Im Thale des Saldshar übernachtet.

(Den 6. Juni.) Das Saldsharthal bildet eine wildromantische Gebirgsschlucht, die Uferberge fallen meist in glatten, abschüssigen Flächen bis zum Flusse herab, die zum grössten Theile mit