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0073 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 73 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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57 —

reicht man die Tschuja. Am ganzen unteren Laufe dieses Flusses sind die linken Uferberge mehr bewaldet, die rechten hingegen meist kahl. Die Berge treten hier in zackigen Bergriegeln oft bis an den Fluss, und zwischen jenen und dem Flusse selbst ist das Ufer meist mit einem grünen Grasteppich bedeckt. An den Ufern oft zwei bis drei Terrassenflächen. Der Fluss ist sehr reissend und aus seinem Bette ragen mächtige Felsblöcke hervor, neben denen das Wasser schäumend dahinbraust. Das Wasser der Katunja und der Tschuja hat eine weisse, milchige Farbe. Aule von Altajern giebt es hier an fünf oder sechs Stellen und bei diesen sind überall kleine Heerden. Am jenseitigen Ufer waren zahlreiche Viehheerden zu sehen; dort hat im vorigen Jahre die Rinderpest nicht gewiithet, da das Land daselbst gegen den Handelsweg nördlich von der Tschuja vollkommen abgesperrt ist. — Ich will hier noch die Höhenmessungen Kalning's nachtragen. Die Höhe des In-Ufers bestimmt er auf 882,1 Meter und die der Tschuja-Mündung auf 870,2 Meter.]

(Den 9. Juni.) Wir setzen unsere Reise am rechten TschujaUfer fort, welches nur kahle Felsmassen bietet. Der Weg schlängelt sich hier in vielen Windungen durch die Felsen hin. Bald steigt er steil an ihnen empor, bald führt er an dem äussersten Rande der Felsen dicht am Wasser entlang. Die Passage war mehrmals so schwierig, dass den Pferden die Packsäcke abgenommen wurden und zu Fusse von den Führern über die Abhänge getragen werden mussten. Bei der Mündung des Flüsschens Jodro trafen wir auf die ersten Jurten von Dwojedanern (Tschujaleuten), die sich in keiner Weise von den Altajern unterscheiden. An einem kleinen Nebenflusse der Tschùja, dem Sadakmynar, schlugen wir, da es schon spät geworden, unser Nachtlager auf. Wir hatten den ganzen Tag über viel vom Regen zu leiden gehabt.

[Mein Tagebuch vom Jahre 1870 giebt eine genaue Beschreibung des Tschuja-Ufers: Der erste Pôm, den wir an der Tschuja passirten, ist der Kysyl Otyrû (rother Bergvorsprung), er liegt dicht über dem Wasser und war früher sehr schwer zu passiren, jetzt ist er ausgebessert worden und bereitet der Passage mit Packpferden weiter keine grosse Schwierigkeit. Einige Werst weiter aufwärts passirten wir den zweiten Рôт, den die