National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0074 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 74 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000224
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

— 58

Kalmücken Kalbak-tasch (den flachen Stein) nennen, so genannt, weil man dort einen grossen, flachen Felsen zu überschreiten hat. Der Pom liegt nicht sehr hoch. Hier steigen die Uferberge zu einer bedeutenden Höhe empor; höchster Punkt der Adar Kaja. Der dritte Pom heisst Ak-taschar-Рôm und ist sehr schwierig zu überreiten, da hier wirkliche Verbesserungen bedeutende Summen kosten würden. Kalning hat die Höhe dieses Pôms gemessen und auf 988,1 Meter bestimmt. Jenseits dieses Abgrundes fliesst der Jodro, wo ein Hürdenzaun angebracht ist. Auf jenseitigem Flussufer in einer Ebene liegt ein Aul. Wenige und unbedeutende Aecker und Wassergräben. In der Ebene könnten viel bedeutendere Aecker angelegt werden. Jenseits des Jodro passirten wir nach einigen Werst den vierten Рôт, den sogenannten Jan Sägirtpäk (den grossen Sprung), er ist sehr schwer zu passiren, wenn er auch nur niedrig ist. Dann gingen wir über den Ktitschti Sägirtpäk (den kleinen Sprung), den fiinften Рôт; er ist zwar höher als der vorige, aber viel leichter zu überreiten. Hierauf erreichten wir den Fluss Sadakmynar. Dicht bei diesem befindet sich dann der sechste TschujaР ш. Er wird von den Altajern Sadak - mynardyng Ak-poгny (der weisse Рôт des Sadak-mynar) genannt. Der Name ist sehr erklärlich, da der Felsen am westlichen Theile des Abgrundes schneeweiss ist. Vor den Abhängen selbst liegt ein kleiner, mit Tannen bewachsener Vorberg. Der Aufritt zum Pôm ist äusserst steil. Der Weg fuhrt hier wohl eine Werst an einer schrägen, ganz glatten Wand entlang, so dass die Passage selbst für Fussgänger nicht ohne Gefahr ist. Die Pferde klettern bewunderungswürdig an der glatten Wand entlang. Kalning machte mich darauf aufmerksam, dass die Pferde hier nicht mit den Hufen auftreten, sondern mit den Strahlen. Er meinte, es würde gefährlich sein, hier mit beschlagenen Pferden zu passiren. Unterhalb des Poms liegt eine senkrechte Felswand. Hier stiegen selbst alle Kalmiicken vom Pferde, nur mein Begleiter, der Schibä Вitä, wollte sich gross thun und ritt über die gefährlichsten Stellen. Es scheint mir fast unmöglich, hier einen Weg für Wagen herzustellen. Der Рôт ist nur dadurch zu vermeiden, dass man eine Briicke über den Strom schlägt und die gefährliche Stelle am linken Ufer passirt. Jenseits des Sadak-mynar durchritten wir das Felsenthor des Uttii Kaja, welches durch das Herabrücken eines mächtigen Felsblockes entstanden ist.