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0079 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 79 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Balkaschtû-jar (Lehmwand) überritten, passirten wir im Anfange der Steppe das Flüsschen Etschki Bashy, darauf den Bach tittü Täräk. An den Ufern der Tschuja viele kleine Seen und Wassertümpel. Schilfgras, überall Schwärme von wilden Enten, Gänsen und Kranichen. Hier umschwirrten uns leider auch zahllose Mückenschwärme, die Plage der oberen Tschuja, von der man im mittleren Altai vollkommen verschont wird. Abends spät überritten wir nicht weit von den Lawki die Tschuja, die hier ruhig und sehr tief ist. Rund um die Lawki, die sich seit den letzten zehn Jahren wenig verändert haben, dichter Lärchenwald.]

Ich fahre aus meinem Tagebuche vom Jahre 1860 fort.

(Den 13. Juni.) Heute ruhten wir am Kosho-Agatsch aus. Das Wetter war unfreundlich und die Luft nasskalt. Die ganze legend um die Magazine der Kaufleute ist sumpfig und mit ziemlich dichtem Lärchenwalde besetzt, in dem die einzelnen Häuser der Kaufleute zerstreut liegen. Eine furchtbare Landplage sind hier die Mücken, die Einem selbst am Tage keine Ruhe gönnen.

(Den 14. Juni.) Wir gingen von hier am Flusse selbst nach Osten und setzten in einem kleinen Boote über einen Arm der Tschuja, während unsere Pferde einen kleinen Umweg machten. Am jenseitigen Ufer wird das Land baumlos und eben. Der Boden ist mit kleinen Steinen besäet und nur ganz spärlich mit Gras bewachsen. Nach etwa 8 Werst erreichten wir den Tsagan Burgasun (weisses Weidengebüsch), der von Süden nach Norden die Steppe durchschneidet. Der Fluss hat diesen Namen von seinen dicht mit Weiden bewachsenen Ufern. Der Boden ist hier überall mit Schlamm bedeckt und die Büsche so voll Insekten (Mücken und grossen Stechfliegen), dass Menschen und Pferde beim Durchreiten wie mit einem Ueberzuge von Insekten bedeckt sind. Wir athmeten erst frei auf, als wir die fast eine halbe Werst breite Weidenstrasse durchritten hatten. Jetzt wandten wir uns nach Osten und erreichten etwa nach 30 Werst die Jurten des Mangdai Saisan. Am XTormittage war das Wetter sehr schön gewesen, gegen Mittag wurde es aber windig und kalt, ja es trat sogar ein ziemlich starker Schneefall ein, so dass der Boden