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0087 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 87 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Wäsche Jegoriewsk, die an demselben Flusse liegt. Der Weg schlängelt sich hier durch Berg und Thal entlang, geht bald auf dem rechten, bald auf dem linken Ufer des Flusses und ist häufig nur mit dem Hemmschuh zu passiren.

Ehe man nach Jegoriewsk gelangt, muss man über einige ziemlich bedeutende Bergwellen, sie sind meist kahl und spärlich mit gelbgrünem Grase bedeckt. In den Vertiefungen lag allerorten noch Schnee, überhaupt mangelte der Landschaft noch jede Anmuth und Frische, da die. Blätter der Bäume noch ganz klein waren und wie ein dünner Schleier die Aeste umzogen. Wenn man den letzten Bergwall passirt hat, sieht man die Sujenga das Thal durchströmen und an den Ufern die Goldwäsche, eine aus 100-150 Häusern bestehende Ansiedelung, liegen.

Die Jegoriewsche Goldwäsche ist die älteste des ganzen Altai. Sie wurde in den dreissiger Jahren gegründet und soll in den ersten Jahren sehr ergiebig gewesen sein. Hier an der Sujenga wird nicht mehr gearbeitet, ebenso wenig an der Kasma, 40 Werst von Jegoriewsk. Jetzt hat man 15 Werst von hier an der Liswinka Gold aufgefunden, leider nicht sehr reiche Lager, da von 100 Pud Erde nur 80 Doli Gold gewaschen werden.

Am 11. fuhr ich zu der Goldwäsche an der Liswinka. Der Charakter des ganzen Bergzuges ist hier überall der gleiche. Hügelwellen, breite Thäler, bald kahle Landstrecken, bald dünne Fichten- und Tannengehölze oder Birken- und Espenwaldung. Die Goldwäsche ist hier erst im Entstehen und ein Schuppen für die Aufbewahrung der Utensilien hier errichtet, ebenso ein Kanal zur Ableitung der Liswinka gegraben.. Bis jetzt sind 2000 Pud Erde ausgewaschen worden, deren Durchschnittsertrag 50 Doli Gold auf 100 Pud Erde ergeben hat.

(Den 12. Mai). Um 11 Uhr erreichten wir das 20 Werst entfernte Dörfchen Podniwaja. Von hier aus wurde der Weg schlecht und sumpfig. Das immer noch wellige Land ist dicht mit Wald bewachsen. Die letzte Hälfte des Weges wurde es flacher. Der Wald ist hier nicht eintönig; alle im Altai wachsenden Bäume findet man vertreten. Zwischen dunkelgrünen Tannen, Pichten und Fichten stehen braungrüne Cedern und mattgrüne Lärchenbäume, deren feine Nadeln an den mächtigen, schwarzen Zweigen herabhängen. Dann wieder Laubholz: Birke, Espe, Pappel, Weide und die verschiedenartigsten Gebiische : Faul-