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0103 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 103 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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der Pferde bei jedem Tritt in den Boden einsanken, was um so unangenehmer war, als wir im Laufe des Nachmittages von einem heftigen Regen überfallen wurden. Spät am Abend erreichten wir eine Etappe (21 Werst), ein Haus, das von der Goldwäsche-Verwaltung hier errichtet ist. Dergleichen Etappen werden auf allen Wegen, die zu Kronsgoldwäschen führen, unterhalten, sie dienen als Stationen für den Verkehr der Goldwäschen. In jeder dieser Etappen ist eine Anzahl Kronspferde für den Verkehr stationirt. Solcher Etappenstrassen giebt es drei im TomKondoma-Gebiete : 1. von der Biisker Strasse über Spasski nach Zarewo-Alexandrowski; 2. von Kusnetzk am Tom entlang nach Zarewo-Nikolajewski; 3. von Kusnetzk am Ussu entlang nach der Goldwäsche Zarewo-Mariinsk. Früher ging der Etappenweg von Zarewo-Nikolajewski am Mrass entlang.

Die hiesige Etappe besteht aus einem kleinen Häuschen, das recht wohnlich aussieht.

(Den 10. Mai.) Nach einer schlechten Nacht (das Ungeziefer liess uns nicht schlafen) brachen wir in der Frühe auf und erreichten zu Mittag die Biiskische Goldwäsche am Flüsschen Andaba; dieselbe ist ebenfalls seit längerer Zeit verlassen und nur ein Etappenhaus bewohnt. Ich ritt ohne Aufenthalt weiter und langte am Abend in der 20 Werst entfernten Goldwäsche Zarewo -Alexandrowski an. Freundlicher Empfang seitens des mir bekannten Verwalters Kulibin. Der Charakter der Landschaft hatte sich bei Zarewo - Alexandrowski nicht verändert. Ueberall dichter, fast undurchdringlicher Schwarzwald. Der ohne Unterbrechung auf uns herabströmende Regen nahm uns jede Fernsicht.

(Den 12. Juni.) Eine solche Goldwäsche bildet eine Welt für sich. Rings von Waldgebirgen umgeben, ist sie von jedem regeren Verkehre mit der Aussenwelt abgeschlossen. Wöchentlich trifft nur einmal die Post ein, und das nur in den Sommermonaten, sonst vergeht oft ein Monat, bevor die Bewohner der Goldwäsche wieder Nachricht von Aussen erhalten. Die hiesige Goldwäsche bildet eine recht ansehnliche Ansiedelung am rechten Ufer des Flüsschens Kontschak. Sie ist viel grösser als Spasski. Wenn man die Höhe des Uferberges erstiegen, so hat man eine gute Ueber-