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0116 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 116 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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hoch gestiegen, dass er am Tschültschö nicht durchritten werden konnte. Wir setzten unseren Weg deshalb am rechten Ufer fort. Das Uferthal war hier schmal und der Boden meist mit Geröll bedeckt. Jenseits des grossen Bergsturzes, der bis an's Ufer des Flusses herabging, fanden wir ein kleines, halbverfallenes Boot, in welchem wir über den Fluss setzten. Da das Uebersetzen nur langsam von statten ging, konnten wir die Baschkaus-Mündung erst um 3 Uhr Nachmittags erreichen. Am Baschkaus fanden wir ebenfalls zwei kleine Boote, in denen wir den Fluss passirten. Der reissende Baschkaus ist schwieriger zu Boote zu durchfahren als der Tscholyschman. So ging auch unsere Ueberfahrt nicht ohne Unfall von statten; die Boote kippten um und sowohl Fährleute als auch unser Gepäck wurden durch den Strudel an's Ufer geschleudert, aber von am Ufer befindlichen Leuten gerettet. Jenseits des Baschkaus ritten wir noch 6 bis 8 Werst und übernachteten an der Uferwaldung bei einigen Jurten.

(Den 25. Juli.) Bei der vorgerückten Jahreszeit zog ich es vor, auf dem westlich vom Teletzkischen Sее führenden Landwege zurückzukehren. Wir brachen um 10 Uhr früh bei herrlichem Wetter auf. Da mein Gepäck sehr zusammengeschmolzen war, so genügten uns acht Pferde und drei Führer. Mit Proviant hatten wir uns auf einige Tage versorgt; Salz war leider nicht aufzutreiben gewesen.

Südlich vom Flüsschen Atschyman erstiegen wir das linke Ufergebirge des Tscholyschman. Der Fels erhebt sich hier fast senkrecht und an den Klüften steigt ein wenige Fuss breiter Pfad in vielen Windungen und Krümmungen empor. Zuerst bildet die Felswand einige Terrassen, die mit dichtem Birken-und Espengehölz bewachsen sind, dann hört die Bewaldung auf und nur niedriges Gestrüpp dringt aus den Felsspalten hervor. Hier wird der Weg so steil, dass die Pferde, dicht an die Felswand gedrängt, nur mit Müh° an den Steinplatten emporklimmen können. Ein Pferd stiirzte wohl drei Faden herab und beschädigte sich den Fuss so stark, dass wir es zurücklassen mussten. Nachdem wir auf diese Weise etwa zwei Stunden bergan gestiegen waren, ruhten wir eine halbe Stunde auf einem grossen Felsvorsprunge. Ein herrliches Bild breitete sich vor unseren Augen aus. Das frische Grün des Tscholyschmanthales mit seiner dichten Uferwaldung, durch das sich der Fluss wie eine Schlange windet,

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