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0119 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 119 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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lag jetzt gerade zu unseren Fûssen. Wie zwei riesige Steinpfeiler erhoben sich zu beiden Seiten die Uferberge, und durch dieses Felsthor erblickten wir die weite Wasserfläche des Teletzkischen Sees, hinter dem das östliche Ufer, wie mit einem leichten Dunstschleier überzogen, seine gewaltigen Bergmassen terrassenförmig aufthürmte, deren höchste Gipfel mit dem Blau des Himmels verschmolzen.

Hier auf der Höhe beginnen schon die ersten Spuren des Schwarzwaldes. Rings aus den Spalten ragen dunkle Pichten hervor, deren Wurzeln in freier Luft die riesigen Steinblöcke umklammern. Der Weg wurde hier weniger steil, war aber sehr eng und durch den steinigen Boden nicht weniger beschwerlich. Nachdem wir abermals eine Stunde zwischen den Felsblöcken emporgeritten waren, erreichten wir das Flüsschen Atschyman, dessen Laufe wir etwa noch 11/2 Stunden folgten.

(Den 26. Juli.) Wir befinden uns jetzt wiederum im dichten Schwarzwalde; hohe Pichten- und Cedernwaldungen umgeben uns und der Boden ist mit üppigen Kräutern und Blumen bedeckt. Heute verliessen wir den Atschyman und wandten uns zu den nach Westen immer höher aufsteigenden Bergkuppen. Je höhеr wir stiegen, um so lichter wurde der Wald, die Pichten verschwanden und die Cedern fingen an, kleiner und verkrüppelter zu werden: Auf der Höhe wurde der Boden wieder sumpfig und der Wald verschwand gänzlich. Von dem obersten Gipfel des Bergkammes konnten wir die umliegenden Bergzüge übersehen. Nach Süden zieht sich das Randgebirge des Baschkaus mit seinen hohen Schneegipfeln, während sich das Ufergebirge des Teletzkischen Sees nach Nordosten hin ausbreitet. Nach Nordwesten hin sieht man die Gebirgszüge sich mehr und mehr abflachen. Die Berggipfel sind hier meist wellenförmig abgerundet und nirgends ragen zackige Spitzen hervor.

Auf der Höhe des Bergrückens überraschte uns ein starker Regenschauer. Als wir auf der anderen Seite des Bergrückens herabstiegen, erreichten wir bald wieder den Cedernwald und traten in das Fluss-System des Bishi. Zuerst folgten wir dem Flüsschen Aba bis zu seiner Zündung in den Schili. Den Schili verliessen wir bei der lItindung des Aktyra, an dessen Ufer wir aufwärts ritten. Dann überritten wir die Hügelkette zwischen dem Aktyra und Тölü (ebenfalls ein Nebenfluss des Schili), stiegen

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