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0124 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 124 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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(Den 12.-14. Mai.) Aufenthalt bei den Kirgisen der inneren Horde an der Grenze der Кulunda-Steppe.

(Den 15. Mai.) Gegen Mittag langten wir glücklich bei dem ersten Dorfe Baschköl an. Der Weg von den letzten Jurten hierher betrug 5 Werst, trotzdem brauchten wir in unserem Тarantasse 10 Stunden. So verläuft meistens eine Wagenfahrt mit kirgisischen Pferden und kirgisischem Kutscher. Die ersten 2 Werst fuhren wir wie ein Sturmwind, dabei hatte der Kutscher die Pferde überangestrengt, so dass sie alsdann nicht von der Stelle zu bringen waren. Der Kutscher musste nun zur Jurte zurückkehren und frische Pferde holen und wir standen in der glühenden Sonnenhitze volle zwei Stunden. Als neue Pferde angespannt waren ging es abermals 2 Werst sehr flott, dann aber brauchten wir für die letzte Werst zwei volle Stunden. Baschköl ist eine Ansiedelung Kasaner Tataren, die auf Wunsch der Regierung vor 20 Jahren hierher übergesiedelt sind. Sie besteht aus 60 sehr gut gebauten Holzhäusern. Ueberall herrscht in den lau-serf Reinlichkeit und auch die Anzüge der Leute sind viel ordentlicher als die der Kirgisen. Wir fuhren noch im Laufe des Nachmittags weiter und passirten zuerst die Dörfer Malyi Wladimirski (25 W.), Bolschoi Wladimirski (8 W.) und erreichten in der Nacht das Dorf Kanonirski (20 W.). Die drei letzten Dörfer werden von Bauern bewohnt, die Russland erst vor kurzem verlassen haben. Sie wollten sich eigentlich am Amur niederlassen, haben sich aber hier angesiedelt, da der Landstrich hier ungemein fruchtbar ist. Diese Bauern Sind überall wegen ihrer Ehrlichkeit und Arbeitsamkeit bekannt, sie sollen in kurzer Zeit schon zu bedeutendem Wohlstande gelangt sein. Von Baschköl an beginnt der Weg den langen östlichen Waldstrich zu durchkreuzen, nur eine Stelle zwischen den beiden Wladimirski ist ganz waldlos; hinter Wladimirski führt der Weg 10 Werst im dichten XValde. Kirgisische Begräbnisplätze zeigen, dass überall in der Nähe Kirgisen wohnen.

(Den 16. Mai.) Nachdem wir ein Tatarendorf (15 W.) passirt hatten, gelangten wir gegen Mittag zum Kosaken-Piquet Staraja Krepost (alte Festung). Kurz vor jenem Dorfe hatten wir die Omskische Poststrasse erreicht. Die Station vor Staraja Krepost führte uns durch Fichtenwaldung. Boden überall Sand