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0131 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 131 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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gehöhlt haben und als Tränke für das Vieh benutzen. Das Wasser war 'frisch und gut. Der Weg ging jetzt südlich am hohen Bergrücken entlang; etwa nach 5 Werst fanden wir einen Pass über den Bergrücken. Auf der Höhe überall nackte Steinlager, aber ohne jegliche Zackenlinien der sich aufthürmenden Felsmassen. Vier bis fünf Thalschluchten passirt, die üppigen Graswuchs und Quellen darbieten. Der Abfall des Gebirges nach Westen ist steiler und vielfach zerklüftet. Dicht am Fusse desselben liegt das Piquet Örgüldök.

(Den 4. Juni.) Das Piquet Örgüldök ist aus Lehm und Flechtwerk gebaut und in sehr bauf tlligem Zustande. Da das Wasser des Ajagus ausgetreten, ist es unmöglich, das hinter Кysyl Kyja liegende Denkmal des Kosy Körpösch zu besuchen. Ich reiste deshalb noch in der Nacht weiter. Wir passirten zuerst die Piquets Kysyl Kyja und Malki Ajagusk. Südlich vom Piquet Örgüldök zieht sich ein bedeutender Pappelwald am Ufer des Flusses hin. Dieser Wald ist im Winter überall von Kirgisen-Aulen bewohnt, im Sommer aber vollkommen verlassen. Die Piquets haben hier noch das Aussehen von kleinen Forts,. obgleich sie lange nicht mehr zu Militärzwecken dienen. In den Mauern sind überall Schiessscharten und die Fenster der Gebйiudе liegen nach dem Hofe zu. Ein Ueberfall auf diese Piquets hat seit langen Jahren nirgends stattgefunden. Früher erhielt der Reisende einen Convoi von zwei Kosaken zu Pferde, jetzt kann man aber nur einen bewaffneten Kosaken auf den Bock bekommen, es fällt aber selten Jemandem ein, diesen Schutz zu fordern, da die Reise vollkommen gefahrlos ist. Am Tage passirten wir noch die Piquets Dshüs Agasch (100 В iumе), Arganat, Aschschy Bulak (Salzige Quelle), Lepsinsk und Baskan. Die Natur ändert sich nicht im Geringsten. Ueberall dieselbe kahle Steppe und die steinigen Höhenzüge. Kirgisen -Aule waren von der Poststrasse aus nirgends zu sehen.

(Den 5. Juni.) In der Nacht erreichten wir das Piquet Aksu und trafen am Morgen noch im Abakamowschen Piquet ein. Als wir am Morgen erwachten, bot der Blick auf die südlich sich hinziehenden Kopal-Berge ein wahrhaft imposantes Bild. Die weite, leere Steppe dehnte sich vor uns aus, am Horizonte aber erhob sich eine grauschwarze Berginauer, deren wilde

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