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0133 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 133 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Kopalka, eines aus den Schneebergen herabströmenden Giessbaches, und zieht sich in einer Thalfurche entlang. Kopal besteht aus mehreren hundert Holzhäusern, die sauber ausgeführt und mit Dachbrettern gedeckt sind. Nördlich liegt die Festung und am östlichen Ende der Bazar. Nicht weit von diesem die hölzerne Kirche. Eine neue steinerne Kirche ist im Bau begriffen. Kopal ist der Hauptsitz des Kopaler Kreises, der sich südlich an den Sergiopоlschen Kreis anlehnt. Seine Nordgrenze bildet der See Balkasch und der Parallelkreis zwischen dem Arganatski-Piquet und dem Ala Kul. Südlich reicht er bis zur Кaratalka.

(Den 6.-8. Juni.) Heute in der Frühe zogen eine Con7-

pagnie Schützen, einige Kanonen und eine Kosakenabtheilung zum Кöksu, wo der Generalconsul von Kuldsha und der Grenzcommissar Obrist Babkoff eingetroffen sind. Es soll nämlich in diesem Jahre eine genaue Grenzbestimmung zwischen China und Russland getroffen werden, zu diesem Zwecke versammelt sich auch bei Tschugutschak eine russische Militärmacht. Die Grenz-

bestimmung beginnt vom Issikul, wo sich in diesem Augenblicke auch ein russisches Detachement befindet, und soll bis zum Schabin Dabaga (zwischen Kemtschik und Abakan) geführt werden. Die Chinesen ihrerseits scheinen ebenfalls Truppen zu sammeln. Es haben sich nämlich im Laufe des Frühjahrs mehrere bewaffnete Schaaren nicht weit von Kopal gezeigt, welche von den russischen Behörden die Erlaubniss erbaten, bis zur Stanitza, Lepsinsk und Kopal vorzudringen, dа sie Schulden von ihren friiheren Unterthanen, den Kirgisen, einzutreiben hätten. Dies ist ihnen natürlich nicht gestattet worden. Jetzt sollen sich wieder Schaaren bei Koksu zeigen. Die Kirgisen vergrössern natürlich das Gerücht des feindlichen Vordringens, da sie im Trüben zu fischen gedenken, denn sie allein ziehen den Vortheil aus jedem Kampfe, da sie sich jederzeit an den Gewinnenden anschliessen. Wie man mir hier mittheilt, ist das ganze Kriegsgerassel eine chinesische Farce. Die Chinesen beabsichtigen mit ihren Streifzügen, die Russen zu übervortheilen und so weit als möglich vorzudringen, um falsche Grenzzeichen, die sie mit sich führen, an verschiedenen Orten zurückzulassen. Sie wollen später auf solchen Zeichen fussen, um so die Grenze möglichst weit nach Westen zu verlegen. Die Russen sollen in letzter Zeit schon

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