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0136 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 136 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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gross, dass man stets den Ueberblick über einen ganz riesigen Gebirgszug in seiner ganzen Ausdehnung gewinnt, ein Anblick, den man in dem nördlichen Altai-Gebirge niemals hat. Fluse Sary Bulak passirt, dann den Karatal in vier Armen. Bei der letzten Flusspassage brach uns ein Rad und der Wagen fiel mitten im Wasser um. Zum Glücke befanden sich in der Nähe Jurten von Ackerknechten und eine kirgisische Wassermühle, so dass wir Hilfe erhielten und in drei Stunden den Wagen aus dem Wasser bringen konnten. Es war durchaus keine angenehme Lage,. mehrere Stunden im Wasser herumzuwten. Die nächst° Station war 31 Werst entfernt. Der Weg ist hier meist schlecht und steinig. Der bequemere Postweg führt am anderen Ufer des Karatal und nur 3. Werst von der Station hatte man den Fluss Karatal auf einer steinernen Brücke zu passiren. Diese Brücke aber, die man erst vor einigen Jahren hier erbaut hatte, ist in diesem Frühjahre vorn Nasser fortgerissen worden. Vor der Brückenstelle sah ich am rechten Ufer viele Kurgane und künst- lich aufgeschüttete Willе.

Кara Bulak ist eine kleine Ansiedelung von 22 Häusern, die alle aus Lehm gebaut sind. Die Dächer sind alle $ach. Diese Ansiedelung ist erst im Jahre 1859 gegründet. Da wir im Karatal ein unfreiwilliges Bad genommen, so mussten wir hier übernachten, um unsere Sachen zu trocknen. Das Land soll für Ackerbau sehr günstig sein (es wird hier gewöhnlich das 20 Korn gewonnen). Ueberall wächst wilder Senf und wilder Roggen, nur macht sich der Holzmangel hier sehr fühlbar.

(Den 10. Juni.) Am Morgen verliessen wir Кara Bulak. Der Weg, welcher in der Niederung läuft, hatte bis zur Hälfte vielfach sumpfigen Boden. Die Niederung war mit sehr hohem Grase bewachsen, wie überhaupt südlich von Kopal die Steppe und ihre Vegétation sich verändert hat, und Ebenen und Berge überall einen reichen Graswuchs zeigen. Hier trafen wir auf die zurückkehrende Schützencompagnie. Gegen 10 Uhr langten wir bei dem Flusse Jangys Agasch an; hier Piquet (22 Werst). Von hier aus war der Weg wieder steinig und ging wohl 12 Werst immer bergauf, wenn auch auf einer nur sehr allmälig aufsteigenden Ebene. Ueberall Kurgane und Steinhaufen. Von der Höhe der Bergwelle erblickt man im Süden die hohen Schneezüge des Alatau. Der Weg ging nun abwärts in's Koksu-Thal. Breites, welliges