National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0154 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 154 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000224
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

132

dun•in-li was auf chinesisch der Schutzgeist der Erde bedeuten soll. (Bo dun-in-li ist unentzifferbar, sollte es vielleicht dem türkischen Вё71йk ~jcili, „mit einem erhabenen Herren begabt", bedeuten ? Die Aitajer nennen noch heute die Schutzgeister der Berge und Gewässer i ij&i, Su-ijâsi, der Wirth des Berges, der Wirth des Wassers). Die Schrift der Tu-kiu gleicht der uigurischen. (Dies ist nur dann verständlich, wenn die oben angeführte Unkenntniss der Schrift sich nur auf die chinesische Schrift bezieht). Die . Eintheilung des Jahres in Jahreszeiten kennen sie nicht, sondern bezeichnen die Zeit nach dem Grase. Sie trinken Kumys aus Stutenmilch und betrinken sich bis zur Bewusstlosigkeit. Sie beten die Geister an und glauben an die Schamanen (chin. wu). Für einen Ruhen halten sie es, im Kriege zu sterben, aber für eine Schande, an einer Krankheit zu sterben. Im Allgemeinen sind ihre Sitten denen der Hong-nu gleich.

Was die Chinesen von den Kämpfen und Beziehungen der Tu-kiu zum 'chinesischen Reiche erzählen , kann hier füglich ebenso wie die Liste der Fürsten übergangen werden. Es möge hier nur erwähnt sein, dass sich im Jahre 600 das Reich der westlichen Tu-kiu von dem der östlichen abtheilte und dass die Herrschaft der westlichen Tu-kiu sich allmählich über den Altai, die dsungarische Steppe und das Ili-Gebiet erstreckte. Die alte Dynastie der Aschin endigte bei den westlichen Tu-kiu etwa um das Jahr 700. Dann bemächtigte sich der Fiihrer der Tu-tsischi der Herrschaft und seine Nachkommen herrschen noch bis zum Jahre 766, wo der grösste Theil der Geschlechter der Tukiu weiter nach Westen zieht und nur ein kleiner Theil sich den Uiguren unterwirft.

Diese Uiguren, deren wir schon beim Ueberfall des ersten Chans der Tu-kiu erwähnt und deren Sitten wir nach den chinesischen Quellen geschildert haben, blieben nach der Unterwerfung durch Tu-myn lange Unterthanen der Tu-kiu. Als ihnen aber die südlichen Herrscher 606 schwere Abgaben auferlegten, da trennte sich ein grosser Theil derselben ab und siedelte sich in den nördlicheren Gebiete. an. Ihr Hauptsitz blieb nach Angabe der Chinesen der Fluss So-lin (Selengga). Die abgefallenen Uiguren sollen bis 100 000 Kibitken betragen haben. Unter ihren Herrschern ist besonders Pu-su zu erwähnen, der 628 siegreich gegen die Tu-kiu kämpfte. Bald nach seinem Tode ergeben sich die zwölf Stämme der Uiguren den Chinesen, die den zwölf Stamm-