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0156 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 156 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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hervor. Die Köpfe dieser Pferde gleichen den Kameelköpfen, sie sind stark und hoch gewachsen und vermögen in einem Tage einige hundert Li zu laufen. Das Land der Guligan erstreckt sich im Norden bis zum Meere und ist sehr weit von der Residenz (der Chinesen) entfernt. Jenseits des Baikal werden die Tage lang, die Nächte aber kurz. Vom Sonnenuntergange bis zum Aufgange der Sonne vermag man kaum eine Hammelmilz gar zu braten. Als die Guligan an den Hof nach China kamen, beschloss man, zu ihnen einen Militärbeamten zu senden und nannte das Land Suan-goi. Der Aelteste des Volkes schickte bald darauf Pferde als Geschenk, von denen der Kaiser zehn sehr schöne auswählte. Im Jahre 662 wurde das Land Suangoi in Jui-wu umgenannt und der Baikalischen Statthalterschaft zugetheilt. (Es ist wohl kein Zweifel, dass hier unter den Guligan die Jakuten zu verstehen sind, gewiss ein Mischvolk aus den Uiguren und tungusischen Völkerschaften.)

2. Die _Dubo. Sie wohnten im Norden bis zum kleinen See, im Süden bis zu den Uiguren, im Westen bis zu den Hakas. Sie zerfallen in drei Aimake, von denen jeder von einem besonderen Staшшältesten verwaltet wird; sie leben in Hütten aus Gras und beschäftigen sich weder mit Viehzucht noch mit Ackerbau; sie suchen allerlei Wurzeln und bereiten aus ihnen einen Brei; sie beschäftigen sich mit Fischfang und machen Jagd auf Vögel und Wild, die ihnen als Speise dienen. Sie kleiden sich in Pelze aus Zobel- und Hirschfell und die Armen ziehen Pelze aus Vogelhäuten an. Bei der Hochzeit geben die Reichen Pferde, die Armen aber bringen Hirschfelle und Wurzeln. Die Leichen legen sie in Särge und stellen sie auf Berge oder Bäume. Beim Begräbnisse jammern sie wie die Tu-kiu. Sie kennen aber keine Strafen oder Strafgelder. Der abgefasste Dieb hat den zweifachen Preis des Gestohlenen zu zahlen. Im Jahre 644 schickten sie zugleich mit den Guligan Gesandte an den chinesischen Hof. (Der Name Du-bi weist darauf hin, dass wir es hier mit den von den Russen im KVI. Jahrhundert in dem Sоjonischen Gebirge angetroffenen Tubinern oder Wald - Samojeden zu thun haben. Dabei sei bemerkt, dass alle Sоjonen im Norden des Taugnu Ola, die doch zum grössten Theil aus Vermischung mit Samojeden-Geschlechtern entstanden sind, sich selbst Tuba nennen, ebenso wie die Koibalen-Geschlechter und die Schwarzwald-Таtaren , was Alles darauf hindeutet, dass die Tuba früher ein