National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0157 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 157 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000224
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

— 135

bedeutend zahlreicheres Volk gewesen sein müssen. Die oben аngefiihrte Nachricht über den Kulturzustand der Wald- Samojeden im VII. Jahrhundert ist daher von grossem Interesse.)

3. Die Chu-sse. Unter dem Namen der Chu-sse werden eine Menge von Stämmen oder Völkern aufgeführt, die in Sibirien wohnen. Da werden die Kige genannt, die ein Heer von 20 000 Mann haben sollen und die nach der Meinung des Pater Jakiuf etwa am Argun gelebt haben mögen. Ihr Land soll ungefähr 6000 Li von der chinesischen Hauptstadt entfernt gewesen sein. Dann werden genannt die Uwan oder Kiai, in einem Lande, wo zwar Säume wachsen, aber kein Gras. An dem Boden soll überall Moos wachsen, hier sollen keine Pferde und Schafe sein, sondern nur Rennthiere als Hausthiere gehalten werden; diese werden mit Moos gefüttert und an Wagen gespannt. Die Leute kleiden sich da in Rennthierfelle, niedrige Häuser bauen sie aus Holz und mehrere zusammen. Nachdem noch mehrere Völkerschаften aufgeführt sind, wird noch ein Volk, die Bila oder Gelot, сhi, genannt, die nördlich von den Tu-kiu gewohnt haben sollen. Sie sollen zwar nomadisirt haben an Orten, wo Ueberfluss an Wasser und Gras war, aber doch hauptsächlich in Bergen gelebt haben. Ihr Heer soll 30 000 Mann stark gewesen sein. Dort soll es immer schneien, die Nadeln sollen von den Bäumen nicht abfallen. Sie beackern das Land mit Pferden, woher ihnen auch der Name gegeben sein soll. Sie wohnen nördlich in der Nähe des Meeres (ist nicht vielleicht der Tsсhany-See in der Kulunda gemeint?) Obgleich sie Pferde hielten, ritten sie nicht auf ihnen, sondern benutzten die Milch als Speise. Oft haben sie mit den Hakas Krieg geführt. (Dies beweist, dass die Bilä nördlich vom Altai lebten.) In ihrem Aeusseren waren sie den Hakas ähnlich (hatten also, wie wir in der Folge sehen werden, blaue Augen und rothe Haare), redeten aber eine andere Sprache. Sie schoren den Kopf und trugen Hüte aus Birkenrinde. Sie verbanden Bäume wie man die Brunnengänge macht (d. h. offenbar, sie bauten Holzhäuser aus Balken, ähnlich wie die Russen dies thun) und bedeckten sie mit Birkenrinde. Dies waren ihre Wohnungen; jede Gemeinde hatte ihren Anführer unаbhängig von den anderen. Die Dachau wohnten noch nördlicher als die Goi, sie hatten Schafe und Pferde. Sowohl die Dachan wie auch die Goi sind Nachbarn der Hakas am Sее Kian-chai (Baikal). Alle diese Völker waren niemals in China (weshalb die Chinesen, wie wir hier sehen. auch