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0162 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 162 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Tibet, im Westen bis Gelolu (einem Volke, das in der heutigen Кirgisen-Steppe wohnte). Früher waren die Hakas den Se-jan-to (dem mächtigsten Uiguren-Stamme, vergl. die Namen Sejanto mit So Jong, wie sich noch heute ein grosser Theil der Sojonen benennt), welcher bei ihnen seinen Ge-li-fu hielt. Der Herrscher der Hakas hatte drei Minister, den Gesi-Bei, den Güi-scha-boBai und den Ami - Bei (vergl. das türkische Wort Bei, Beg — Herr), diese verwalteten alle Angelegenheiten des Reiches. Mit dem Reiche der Mitte waren die Hakas früher nie in Verbindung getreten, als sich aber 648 die Nachricht verbreitete, dass die Te-le (Uiguren) Gesandte zu den Chinesen geschickt hätten, schickten die Hakas auch einen Gesandten und blieben in steter Verbindung mit China, bis die Uiguren die südlichen Völker alle unterworfen hatten, so dass den Hakas der Weg nach China versperrt war. Da geriethen sie in Abhängigkeit von den Uiguren. Kaum begann aber die Macht der nördlichen Uiguren abzunehmen, als sich auch der Asho als selbständiger Chan erklärte und seine Mutter, eine geborene Tu-zi-schi, als ChaninWittwe, seine Frau und seine Tochter Ge-lu-sche-chu als Chaninnen. Der Uiguren-Chan schickte einen Minister mit einem Heere, aber ohne Erfolg; der Fürst führte den Krieg 20 Jahre lang. Der Asho, durch seine Siege stolz gemacht, sprach : „Dein Schicksal ist entschieden, ich vernichte bald deine goldene Orda (Residenz) , stelle vor ihr mein Pferd auf und pflanze meine Fahne auf; wenn du mit mir zu kämpfen vermagst, so komme sogleich her! Vermagst du es nicht, so entfliehe!" Der UigurenFürst vermochte nicht, den Krieg fortzusetzen; zuletzt führte sein eigener Feldherr, Gü-lu-mo-che, den Asho zu seiner Residenz. Der Chan wurde getödtet und seine Unterthanen zerstreut. Der Asho selbst liess die Wohnung des Chans und der Fürstin niederbrennen. Der Uiguren-Fürst wohnte gewöhnlich in einem goldenen Zelte. Der Asho eignete sich alle seine Schätze an und nahm den Fürsten Thai-cho gefangen. Dann führte er seine eigene Residenz auf die Südseite des Gebirges Lau-schau über. Das Gebirge Lau-Schau wird auch Tu-man genannt, es liegt 15 Tagereisen von der früheren uigurischen Residenz (gewiss an der Selengga). Da die Fürstin aus dem chinesischen Kaiserhause war, so schickte der Fürst sie mit einem Gesandten nach China, aber der uigurische U-ge-Chan ergriff sie auf dem Wege und tödtete den Gesandten. Der Asho schickte nun einen anderen