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0165 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 165 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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der Zersplitterung in Horden, die durch fortwährende Fehde ihrer Häuptlinge immer mehr geschwächt wurden, so dass sie zu völliger Ohnmacht herabsanken und jener Zustand der Verwilderung herbeigeführt wurde, dem der völlige Mangel an historischen Daten in dieser Zeit zuzuschreiben ist. Die Geschichte des inneren Zustandes fehlt vollkommen und selbst die Geschichte des Mongolen-Fürsten Ssanang Setsen kann diesem Mangel in keiner Weise abhelfen. Wir wissen nur, dass bis zum XVII. Jahrhundert das ganze Hochland von Asien, vom mittleren Amur bis zum Ili, unter der Herrschaft der Mongolen sich befand. Die Horden treten aber bald getheilt unter verschiedenen Namen auf. Im Norden bis zum Baikal die Buräten, dann die östlichen Horden zwischen der Mandshurei, China und dem Altai, sie behalten zwar den Gesammtnamen Mongolen bei, zerfallen aber in 40 Banner der China unterworfenen Grenzmongolen, und die unter einheimischen Chanen lebenden Chalka-Mongolen im Norden der Gobi. Im Südwesten, von den Quellen der Selengga an, am Altai, Tarbagatai und bis zum Thianschan, entstand allmählich die bedeutende Macht der Westmongolen, die sich selbst den Namen der vier Öiröt (die vier Verbündeten) beilegten, da sie aus vier Stämmen, den Dsongar, Torgut, Choschot und Türböt, bestanden.

Genauere Nachrichten über Sibirien und Hochasien erhalten wir erst wieder als die Russen im XVI. Jahrhundert über den Ural vordringen, bis sie zuletzt ihre Herrschaft über ganz Sibirien und die dsungarische Steppe ausdehnen und vom Ili-Thale bis zum Ochotskischen Meere Nachbarn des sich bis zu ihren Grenzen ausdehnenden Man dshu-Chinesischen Reiches werden.

Es war im Jahre 1578, als Jarmak, der Ataman der das mittlere Wolga-Gebiet unsicher machenden Kosaken-Banden, aus Furcht vor dem Heere, das Zar Iwan Wassiljewitsch zur Vernichtung der Unruhestifter ausgesendet hatte, sich mit einem Haufen von 5-6000 Mann nach Norden wandte und in Permien eindrang. Maksim Strogonoff, der Besitzer grosser Ländereien an der Kama und Tschussowa, wurde durch die Ankunft eines so wilden Haufens in keinen geringen Schrecken versetzt. Er bemühte sich, die ungebetenen Gäste, die er aus Furcht vor ihren Gewaltthaten zwar freundlich aufgenommen hatte, sobald als möglich los zu werden, und lenkte daher die Aufmerksamkeit Jarmak's auf den fernen Osten, wo sich vor nicht langer Zeit am