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0189 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 189 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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167 —

Chinesen die Ölöt des Nordens genannt wurde. Er hinterliess zwei Söhne, Galdan und Senga. Galdan war am Hofe des Dalai-Lama erzogen und für den geistlichen Stand bestimmt. Als aber Senga von seinen Stiefbrüdern ermordet worden, verliess Galdan 1671 Tibet, um den begangenen Mord zu rächen. Durch Gewaltthaten und Blutgier vergrösserte er seine Macht immer mehr, nahm zuerst den Titel Taitschi an, dann Chan und Вoschuktu. 1679 vereinigte er unter seine Herrschaft alle vier Oirot-Stämme, unterwarf 1680 die Mongolen am Irtisch, besiegte dann die Teleuten und Kirgisen. 1682 begann er den Kampf mit den Chalkas um das geistliche Supremat des Kutuktu. 1684 schlägt der Chan sein Hoflager nördlich vom Ili am Korgos auf. 1685 neuer Kampf mit den Chalkas, der bis zum Jahre 1690 dauert. Vollständige Vernichtung des Reiches Altyn Kans. Durch diese Kämpfe werden die Wohnsitze aller Völker Hochasiens bedeutend geändert. Die Chalkas ziehen sich nach Westen und Süden, die Вuräten gehen zum Baikal und die Westmongolen dringen bis zum Jenissei vor.

Während dieser Zeit waren die Söhne des Senga herangewachsen. Da der Kan diese als Nebenbuhler zu fürchten anfing, so beschloss er, sie erwürgen zu lassen. Der Jüngere ward getödtet, der Aeltere, Tse-wang Arabdan, entfloh aber zum Вorotala-See und fand Schutz bei dem dortigen Saisan. Hier nahm er den Titel Kong-taitschi der Dsungaren an. Tse-wang schlägt später sein Hauptlager am Ili auf. Er tritt in freundliche Beziehungen zum chinesischen Kaiser Kiang-hi und unterwirft Hami und Turfan. Da Pest und Hungersnoth die Heere Galdan's schwächen und seine Grausamkeit viele seiner Anhänger veranlasste, zu den Dsungaren überzugehen, so geht Kiang-hi jetzt gegen Galdan vor und vernichtet, sein Heer 1696 am TulaFlusse. Galdan flieht zum Tamir, wo er im folgenden Jahre ankommt. Durch die Vernichtung des Reiches der Ölöt nahm das Reich des Kong-taitschi der Dsungaren immer mehr zu. Es erstreckte sich von Hami bis nach Samarkand. Der Kong-taitschi verpflanzte die widerspenstigen der Bewohner. des Kaschgar zum Ili-Thale und brachte dort Ackerbau und Gartencultur in höhere Aufnahme. Er unterwarf sich die Horden der Burut am Issik Köl, die ihm 3000 Krieger stellen mussten, und unterwarf sich einen grossen Theil der weiter nach Westen nomadisirenden Kasak-Horden. Er heirathete die Tochter des Ajaki Kan, des