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0191 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 191 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Als aber ein neues Heer der Chinesen anlangte und Uneinigkeiten zwischen den Führern der Ölöt ausbrachen, floh Amursana nach Norden und starb 1757 in Tobolsk, nachdem der erzürnte Kien-lung seine Auslieferung verlangt batte. Kien-lung, der Веsieger der Olöt, errichtete nun das Grenzgouvernement des Ili-Thales, dem er den Tarbagatai und auch das Gebiet der kleinen Bucharei unterordnete.

Von diesen historischen Vorgängen und der Herrschaft des Mongolen-Reiches leben nur sehr wenige Sagen unter den Bewohnern des Altai, und diese berühren nur die allerletzten Vorgänge, die Kämpfe des Amursana und die Vernichtung des Dsungaren-Reiches. Merkwürdigerweise spielt aber in allen diesen Sagen die Hauptrolle nicht Amursana, sondern ein gewisser Schünü, der sich schon zu Zeiten des Tsewan Arabdan als Bruder des Galdan-Tseren ausgegeben haben soll. Da er einen Aufstand erregt haben soll, heisst es in einem Berichte an den Orenburger Gouverneur, hätte ihn der Kong-taitschi so fest zusammenschnüren lassen, dass ihm ein Schulterb att gebrochen sei und er den Bogen nicht mehr habe spannen können. Schünü sei dann zum Ajukki Kan geflohen ; als ihn dieser habe ausliefern wollen, sei er nach Petersburg geflohen. 1740 habe er unter dem Namen Karasakal einen Aufstand bei den Baschkiren erregt und sei 1745 zu den Kirgisen geflohen, wo er sich den Titel Kara Kan beigelegt habe.

Ich werde hier nur eine Sage über Schünü und eine andere über den Amursana mittheilen; diese Sagen beweisen, wie noch im vorigen Jahrhundert eine ziemlich enge Verbindung zwischen den Teleuten, Sagajern und den Kalmücken bestanden haben muss.

1) Kongodai oder Kong-taitschi war ein Oirot-Fürst. Derselbe nahm zwei Frauen. Von der ersten Frau wurde ihm ein Sohn geboren, der Name dieses Sohnes war Schünü. Von der zweiten Frau wurden ein Mädchen und drei Söhne geboren. Amur Sana, Ternir Sana und Kaldan Tscherü (statt Tseren) waren die Namen der Söhne. Schünü ging allein jagen; er schoss einen rothen Fuchs und brachte ihn seinem Vater; die drei Brüder aber, die ebenfalls jagen gingen, kehrten mit leeren Händen zurück. Schünü ging wiederum, um einen Tiger zu schiessen; er schoss den Tiger, band ihn an einen Baum fest und kehrte zurück. Die Brüder schossen nach dem angebundenen Tiger, aber er fiel nicht um. Als sie nachsahen, war es ein angebun-