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0209 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 209 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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sondern erst durch die Einwirkung der schon im VI: Jahrhundert türkisch redenden Kirgisen und der Teleuten ihre frühere Sprache verloren ; es sind dies die auch als Abinische Horde, Kusnetzi oder Schmiede-Tataren bezeichneten Stämme am oberen Torn und die Sagajer und Beltiren am oberen Abakan und Jüs. Ich halte alle diese Völker für nahe Verwandte der Arinen, Assanen und Kotten, die Klapproth unter dem Gesammtnamen Jenissejer zusammenfasst. Von den Sagajern ist uns aus der sibirischen Geschichte nichts weiter bekannt, als dass sie am oberen Jüs und Abakan wohnten und sich 1621 mit den Kirgisen verbanden. Der Beltiren erwähnt die sibirische Geschichte gar nicht, sondern Gmelin und Pallas trafen sie im vorigen Jahrhundert und zwar bestimmt letzterer ihre Zahl im Jahre 1742 auf 150 zinspflichtige Männer am Taschtyp. Gmelin berichtet 1739, dass die Beltiren den Russen und auch den Kalinöcken Tribut zahlen. Die Abiner Horde scheint mit den Schmiede-Tataren identisch zu sein. Die Wohnsitze der letzteren werden uns genau angegeben an den Flüssen k[rass und Kondoma. Ihren Namen Schmiede-Tataren (Kusnetzi) sollen sie erhalten haben, weil sie sich zum grössten Thei1 mit der Gewinnung und Bearbeitung des Eisens beschäftigten. Nach Angabe der ersten russischen Einwanderer kauften alle Nachbarn von denselben das ihnen nöthige Eisengeschirr: Kessel, Dreifüsse, Beile, Messer, Pferdegeschirre u. s. w. Die Schmiede - Tataren sollen häufigen Ueberfällen der Kirgisen ausgesetzt gewesen sein; es scheinen dies aber Beutezüge gewesen zu sein, da sich die Kirgisen stets durch Geschenke an Kunstprodukten zum Abzug bewegen liessen. Die Schmiede-Tataren scheinen durchaus keine kriegerischen Neigungen gehabt haben, wie dies auch bei ihrer Beschäftigung selbstverständliсh ist, denn sie unterwarfen sich sogleich den Kosaken, sobald diese sich ihren Wohnsitzen näherten, ohne den geringsten Widerstand zu leisten. In der Folge wurden sie aber durch die Kirgisen aufgestachelt oder gewiss zum Aufstand gezwungen und verweigerten während einiger Jahre den Jassak zu zahlen. Im Jahre 1615 überfällt eine Abtheilung der Kosaken die Schmiede-Tataren und vertheilt sich in ihren Ulussen; dort werden die Kosaken von den Kirgisen überfallen, erstere schlagen sich aber glücklich durch. (Dieser Umstand scheint mir auf's Klarste darzulegen, dass die Kusnetzi nur durch die Kirgisen gezwungen den Russen Widerstand leisteten.) Als die Russen nach einiger