National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0210 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 210 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000224
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

— 188 —

Zeit zurückkehren, unterwerfen sich ihnen die Schmiede-Tataren vollständig, leisten den Eid und zahlen den Jassak. Zu ihrem Schutze legen die Russen 1618 die Stadt Kusnetzk an, die auch nach den Schmiede - Tataren ihren Namen erhalten haben soll.

Wie schon erwähnt, halte ich alle hier unter dem Namen Kusnetzker Tataren zusammengefassten Tatarenstämme für tatarisirte Jenissejer. Von ihren Verwandten finden wir die Arinen im Anfange des XVII. Jahrhunderts am linken Ufer des Jenissei, nördlich von der Katscha, während die Assanen am rechten Ufer des Jenissei sich aufhielten, die Kotten aber am Kan ihre Wohnsitze hatten. 1608 unterwarfen sich die Arinen den Russen und zahlten den Jassak. Sie wurden aber mehrmals von den Kirgisen zum Aufstand gereizt, so z. B. 1628 belagern sie in Verbindung mit den Katschinzen Krasnojarsk. 1634 werden die Arinen von den Kirgisen überfallen und so beunruhigt, dass sie sich als Volk vollständig auflösen und in kleinen Sehaaren zu den Nachbarn flüchten, mit denen sie sich vermischen.

Die Kotten am Kan lebten etwa 150 Werst voп der Mündung dieses Flusses entfernt, sie sind viel kriegerischer als ihre westlichen Stammesgenossen und leisten trotz ihrer geringen Zahl den Russen vielfachen Widerstand. Meistentheils verbinden sie sich mit ihren sainojedischen Nachbarn, den Kamassinern und Tubinern. Ihre letzte Erhebung wird im Jahre 1640 erwähnt.

Was mich veranlasst, die Sagajer und Schшiede-Tataren für Nichttürken zu halten, ist der Umstand, dass diese die einzigen Türkvölker sind, die wir hier angesiedelt und mit Künsten und Gewerben beschäftigt antreffen, obgleich sie von allen Seiten von türkischredenden Nomaden umgeben waren. Dazu kommt noch der Umstand, dass auch die Arinen am Jenissei in der sibirischen Geschichte als Schmiedevolk bezeichnet werden. Die Nachkommen der Schmiedetataren, die heutigen Schoren, unterscheiden sich nur durch ihre Physiognomie vollständig von ihren, den reinen mongolischen Gesichtstypus habenden Nachbarn. Was mich aber vor Allem veranlasst, die Schmiede-Tataren als Jenissejer zu bezeichnen, ist der Umstand, dass die Namen der Flüsse im Quellgebiete des Tom nirgends tatarische, sondern ihre Namen tragen, zu drei Viertheilen auf sas, süs endigen, was im JenisseiOstjakischen „Fluss, Bach" bedeutet. Es lässt sich eine ganze Reihe von Flussnamen aus dem Jenissei-Ostjakischen erklären,