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0221 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 221 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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aber erst im folgenden Jahre die kaiserliche Bestätigung erhielt) mit Erlaubniss der russischen Regierung sich mit 10 000 Kibitken sich in diejenigen Gegenden des Astrachanischen Gouvernements begab, welche die Kaimücken verlassen hatten und hier eine eigene Horde bildete, die nach ihrem Anführer die Gukejewsche innere Horde genannt wurde. Bukei erhielt zugleich mit Schirgisi den Titel eines Chans, der nach seinem Tode auf seine Söhne überging.

Die Wohnsitze der mittleren Horde der Kasak lagen meist so weit von den Grenzen Russlands entfernt, dass der grösste Theil ihrer Geschlechter nur dem Namen nach als Unterthanen Russlands galt. Dies zeigte sich auf's Deutlichste zur Zeit des Sultan Ablai, der nach Besiegung der sich aus Russland wieder in ihre Heimath zurückziehenden Kalmücken im Jahre 1771 den Titel eines Chan der mittleren Horde annahm und in nähere Verbindung mit China trat. Die russische Regierung fasste selbst das Unterthanenverhältniss Ablais als eine leere Formalität auf, denn als der Chan auf die Frage, mit welchem Rechte er sich den Chantitel beilege, antwortete: er habe diesen Titel durch seine Siege Tiber die Turguten und nach dem Tode des Abul Mamet Chan durch die Wahl aller Kirgisengeschlechter der mittleren Horde erworben, und wolle jetzt seinen Chansitz beim Grabe des Achmed Chodsha in Turkistan aufschlagen, begnügte sich die russische Regierung damit, zu ihm einen Beamten zu senden, der ihn veranlassen sollte, die Bestätigung seiner Würcle vorn russischen Kaiser zu erbitten. Ablai, dem mehr an einem guten Verhältnis mit Russland lag, als daran, die scheinbare Einschränkung seiner Freiheit abzuwehren, ging sogleich auf diesen Vorschlag ein und schickte einen Gesandten nach Petersburg. Deshalb wurde ihm im Jahre 1778 die Urkunde seiner Bestätigung als Chan der mittleren Horde ausgestellt.

Als man aber nunmehr als Bedingung der feierlichen Ueberreichung dieser Urkunde den Treue-Eid verlangte, that Ablai keinen Schritt, um die Ueberreichung der Urkunde zu veranlassen. Nachdem er sich einen Theil der grossen Horde unterworfen und einen siegreichen Feldzug gegen die schwarzen Kirgisen am Schu unternommen hatte, schlug er seinen Wohnsitz bei Turkistan auf. Für seinen Sohn Adil baute er am Talas ein Haus mit einem Walle, übergab ihm einen Theil der grossen Horde und siedelte bei ihm Karaka.lnaken als Ackerbauer an. Gefangene