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0222 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 222 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Buruten (schwarze Kirgisen) aber schickte er weiter nach Norden, wo sie ein Geschlecht Dshangy Kyrgys (neue Kirgisen) bildeten. Im Jahre 1781 kehrte Ablai zur Grenze Russlands zurück und starb auf dem Wege dorthin, 70 Jahre alt. Als die Chinesen den Tod Ablai's vernommen hatten, schickten sie einen Beamten zu der Jurte des Chan's, der dort ein öffentliches Gebet zu Ehren des Verstorbenen abhielt.

Nach dem Tode Ablai's überfiel die grosse Horde den südlichen Theil der mittleren Horde und brachte ihm grosse Verluste bei. Der nördliche Theil der mittleren Horde wählte jetzt den Sohn Ablai's, den Sultan Wali, zum Chan. Dieser war Russland geneigt und bat daher selbst um die Bestätigung seiner Chànwürde, die auch 1782 erfolgte. Diese Bestätigung aber vermochte durchaus nicht zu verhindern, dass ein Theil der mittleren Horde einen anderen Chan erwählte. Die Geschlechter Naiman hatten nämlich schon zur Zeit Ablai's den Sultan Abulfais, den Sohn des Chans Abul-Mamet, und den Bruder des Chans von Turkistan, Pulat, als ihren Führer anerkannt, welcher den Chinesen unterthan war und ihren Schutz genoss. Als nun Abulfais 1783 starb, hinterliess er einen Sohn Воро und einen Stiefsohn Chan Chodsha. Beide strebten nach der Herrschaft; die Mehrzahl der Naiman wählte aber Chan Chodsha zu ihrem Anführer. Als die Chinesen diese Wahl erfahren hatten, schickten sie zum Chan Chodsha einen hohen Beamten, der ihm ungebeten eine Urkunde, in der ihm vom chinesischen Kaiser der Titel eines Chans verliehen war, überreichte. Dies zeigt uns, wie China ebenfalls die Oberherrschaft über die mittlare Horde der Kirgisen beanspruchte. Mit Ausnahme Wali Chans waren die übrigen Söhne und Verwandten Ablai's mehr den Chinesen geneigt als den Russen , einige sogar, wie Tschingis und Sultan Tys, gingen 1784 offen zu den Chinesen über. Sultan Tys ist durch seine Kämpfe mit den schwarzen Kirgisen bekannt, welche zu dieser Zeit mit der grössten Grausamkeit geführt wurden. Diese Kämpfe bilden eine Reihe von Raub- und Mordzügen. Ein Beispiel dieser Kriegführung bietet uns der Kampf zwischen den Kirgisen und dem Aeltesten der Kasak, , Berdi Chodsha, der gefangen wurde und auf dem Wege einen seiner Wächter erstach.

  • Ueber diese That ergrimmt, rissen ihn die schwarzen Kirgisen vom Pferde, schlugen ihm Kopf und Hände ab, schlitzten ihm den Bauch auf, rissen die Eingeweide heraus und legten die ab-