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0231 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 231 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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auch für ein Kirgisengeschlecht, da es sowohl bei den Altajern und Teleuten, wie auch bei den Kirgisen des Thianschan vertreten ist. Тschädibäsch, Tajas und Kysyl Kaja sind gewiss aus der Kusnetzker Taiga eingewanderte Schmiede-Tataren, die ich, wie früher gezeigt, für Stammgenossen der Sagajer halte. Das Geschlecht Schor, oder, wie es am Abakan genannt wird, Sor, ist erst im letzten Jahrhundert aus der Kusnetzker Taiga nach dem Abakan übergesiedelt. Ueber den Ursprung des Geschlechtes Tjody vermag ich nichts Bestimmtes anzugeben. Es kommt bei den Teleuten unter dem Namen Tjllty, bei den Sojonen unter dem Namen Tschoty vor. Der lange Vocal im Teleutischen deutet darauf hin, dass hier ein Consonant ausgefallen ist, dass also dies Geschlecht eigentlich Jokty gelautet habe. Ich bin daher geneigt, dieses Geschlecht mit dem von Castrén Tjogdy genannten Karagassen-Geschlechte zu identificiren, welches derselbe als ein Samojeden-Geschlecht bezeichnet.

Was die Koibalen betrifft, so nennt Castrén 13 Geschlechter: Baigado (? Bai), Kang, Toradjak, Tjoda, Madyr, Кöl, Yngara, Bögödji, Artjy, Кöjök, Irgä, Kaidyng. Nach Castrén's Ansicht sind Bai und Kaidyng jenissei-ostjakischen Ursprunges, während Madyr, Bögödji und Irgä unbedingt Samojeden sind. Castrén hat sogar im Jahre 1847 noch einige Individuen getroffen, welche sich einiger Wörter der früheren samojedischen und ostjakischen Sprache erinnerten. Das Geschlecht Кöl halte ich für später nach Norden ausgewanderte Sojonen vom Upsa-See (siehe dieselben). Meiner Ansicht nach ist nicht nur ein Theil der Koibalen, sondern auch viele Geschlechter der Sagajer und Kusnetzker Tataren jenissei - ostjakischer Herkunft, nur haben die meisten derselben schon im XVII. Jahrhundert tiirkische Dialecte gesprochen.

«Als die Kirgisen am Ende des XVII. Jahrhunderts in ihrer Hauptmasse die Abakan- und Jenissei-Steppe verliessen, blieben nur sehr wenige Geschlechter derselben hier zurück. Die weiten Ebenen blieben aber nur sehr kurze Zeit ohne Bevölkerung, denn von allen Seiten drängten die in den benachbarten Waldgebirgen wohnenden Stämme zu den fruchtbaren Niederungen herab. Von Süden her zogen die Beltiren, von Südosten die Koibalen und Matoren, von Nordwesten versprengte Stämme der Arinen zu dem weiten Abakan - Thale hinab und bevölkerten zugleich mit einigen aus dem Altai nach Osten gezogenen Тiirkstämmen

Radio f f, Aus Sibirien. I.   14