National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0232 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 232 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000224
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

— 210 —

den südlichen Theil des Abakan-Thales bis zum Flusse Askys. Der nördliche Theil des Abakan-Thales wurde, wie ich schon vorher erwähnt, von den Katschinzen in Besitz genommen.

Ausser den Koibalen, welche noch im vorigen Jahrhundert samojedisch redeten, sprachen alle Stämme, die jetzt die Abakan-Steppe bewohnen, so verschiedener Abstammung sie auch waren, schon bei ihrer Einwanderung in das Abakanthal türkische Dialecte. Aus der Sprache der Beltiren, Sagajer und der aus dem eigentlichen Altai eingewanderten Stämme entstand ein Dialect, den ich den sagajischen nenne und der in seiner ausgeprägtesten Eigenthümlichkeit am Taschtyp gesprochen wird. Die Katschinzen-Sprache ist eine vom Sagajischen nicht sehr abweichende Mundart, da sie gewiss auch früher durch das Kirgisische und Teleutische stark beeinflusst worden war. Das Häuflein Koibalen, das Pallas im vorigen Jahrhundert nur auf 1400 Köpfe schätzte, gerieth somit zwischen zwei bedeutende tatarisch sprechende Völkerschaften, verlor allmählich seine eigene Sprache und nahm zum Theil die Sprache der Sаgajer, zum Theil der Katschinzen an. Der enge Verkehr der Sagajer und Katschinzen liess zuletzt beide Dialecte allmählich ineinander übergehen. Es ist daher nicht wunderbar, dass jedes Dorf, vom Madyr bis zur Mündung des Abakan, eine allmähliche Dialectveränderung zeigt, die bei nahen Nachbarn kaum wahrnehmbar ist.

Alle bis jetzt erwähnten Abakan-Tataren gehören zum Minussinskischen Kreise, die Kysyler aber, die in der Nachbarschaft der Katschinzen leben, gehören zum Atschinskischen Kreise. Sie leben an der Jüs-Steppe, d. h. an den beiden Jüs (Ak- und Kara-Jüs), bis zur Kija und zum Bosheje Osero. Schon seit Alters her bewohnen sie die Jüs-Steppe, denn schon Fischer erwähnt ihrer, wie wir früher gezeigt haben, als Bundesgenossen der Kirgisen und als Gegner der Arinen im Jahre 1635. Die Zahl der Kysyl betrug in den vierziger Jahren 4362. Sie zerfallen in zehn Geschlechter: Kysyl, grosse und kleine Atschyn (also gewiss ein Stamm, dem die Stadt Atschinsk ihren Namen verdankt), Aky, Bassagar, Kamlar, Argyn (ein bedeutender Türkstamm, der einen grossen Bruchtheil der mittleren Horde, der Kajak-Kirgisen, ausmacht), Kalmak, Kurtschyk, Schü. Die Kysyl haben somit sehr verschiedenartige Elemente in sich aufgenommen, Kirgisen, Teleuten (deren Nachkommen gewiss unter dem Namen Kalmak bezeichnet werden) und gewiss auch. viele Jenissei-Ost-