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0233 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 233 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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jaken (vergl. das Geschlecht Schü). Der Sprache nach stehen die Kysyl den Katschinzen am nächsten. Die Kysyl bilden- ein eigenes Steppengericht, das am schwarzen . Jüs seinen Sitz hat.

3. Die Tscholym-Tataren.

Nordwestlich von der Jüs-Steppe leben unter einer dichten russischen Bevölkerung, zum Theil im Atschinskischen Kreise, zum Theil im Tomskischen Gouvernement (Kreis Mariinsk) vereinzelte tatarische, theilweise halb verrusste Tataren, die ich unter dem Namen Tscholym - Tataren zusammenfasse. Die Zahl aller jetzt noch tatarisch sprechenden Individuen übersteigt wohl kaum 500 Köpfe.

Die Tscholym-Tataren leben ganz wie russische Bauern; das einzige, was diese meist nur aus einigen Zehnt Menschen bestehenden Geschlechter veranlasst, an ihrer Nationalität festzuhalten, sind die leichteren Abgaben, die sie als Jassak zahlende Eingeborene zu entrichten haben. Die Tscholym - Tataren zerfallen in drei Stämme:

  1. die Kätsik, südlich von Mariinsk;

  2. die Küärik, nördlich von Mariinsk;

  3. die eigentlichen Tscholym - Tataren, nördlich von der unteren Kija am Flusse Tscherdat.

Die Sprache aller drei Stämme ist fast dieselbe. Sie beweist uns auf's deutlichste, dass der grösste Theil derselben aus eingewanderten Baraba - und Irtisch - Tataren und Teleuten besteht, die sich gewiss theils mit türkischen Einwohnern des Tscholym - Gebietes, theils mit versprengten Arinen und deren Stammgenossen vermischten.

4. Die Tataren des nördlichen Altai.

Die Bewohner dés пördlichen oder vielmehr des nordöstlichen Altai (d. h. im Gebieté der Bija und ihrer südlichen Nebenflüsse und dem Kusnetzkischen Alatau, im Gebiete der Flüsse Kondoma, Mrass, Psass und des oberen Tom) bestehen aus vier Gruppen, die sich zum Theil durch Sprache und Sitten von einander unterscheiden.

  •  a) Die Kumandinen hauptsächlich an den Ufern der Bija zwischen Makariewsk und der Lebedmiindung und in den Nordabhängen des Gebirges. Die Kumandinen leben überall angesiedelt in kleinen Dörfern von fünf bis zehn Häusern und

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