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0242 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 242 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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hörten. Alles, was ich über die Sprache der Sojonen geschrieben habe, bezieht sich auf die Sprache jener am Кara Кöl wohnenden Sojonen. Auskünfte über die Sojonen vermochte ich nicht einzuziehen, da der sojonische Beamte seinen Untergebenen streng verboten hatte, mir irgend welche Nachricht über die Sojonen mitzutheilen, denn er meinte, ich sei des Spionirens wegen zu ihnen gekommen.

Castrén ist es ebenso wenig wie mir gelungen, Genaueres über die Ausdehnung und Eintheilung der Sojonenstämme zu erfahren. In seinem Reisebrief erwähnt Castrén nur, dass er vom Vorposten Schadazk über den Hauptkamm des Sojonischen Gebirges geritten und südlich von Amyl-Flusse auf Sojonen gestossen sei. Castrén's Ansichten über die Sojonen sind kurz folgende: 1) viele sojonische Geschlechtsnamen stimmen mit denen der Samojeden überein; 2) das Sojonen-Geschlecht Matter stamme der Tradition gemäss von den Matoren her, die unbedingt Samojeden waren; 3) das Geschlecht Tot habe in alter Zeit dieselbe Sprache gesprochen wie das Koibalen - Geschlecht Köllör, bei welchemCastrén im Jahre 1847 noch die Kenntniss einiger samojedischen Wörter vorfand; ausserdem hat Castrén 4) die Entdeckung gemacht, dass einzelne Koibalen-Geschlechter, wie Kaidyng und Bai, ostjak-samojedischer Herkunft seien; er meint auch 5) dass einzelne Jenissei-Ostjaken-Geschlechter zu Sojonen geworden seien, obgleich diese schwerer aufzufinden seien als die samojedischen.

In einem Briefe aus Irkutsk vom 1. März 1848 kommt Castrén noch einmal auf die Sojonen zu sprechen und berichtet, dass unter den Buräten der tunkinischen Steppe ein SojonenGeschlecht Yrkyt (57 steuerpflichtige Individuen) eingewandert sei. Der in der Steppe wohnende Theil dieser Sojonen sei ganz zu Buräten geworden, der an den Bergen wohnende aber spräche das Türkisch der Karagassen.

Aus allem Angeführten ersehen wir, dass der allgemeine Volksname der Sojonen Tuba ist, und dass sie in beträchtlichen Massen längs der Grenze Sibiriens, von der Quelle des Kobdo am Kemtschik und im Systeme des Ulu Käm bis zum Kossogol und östlich von diesem bis zur tunkinischen Steppe und dem System der Selengga wohnen. Dass ferner alle diese Sojonen eine türkische Sprache reden, die nirgends sehr von der Sprache der Sojonen am Кara Köl sich unterscheidet. Die Sprache der Sojonen steht in gewisser Beziehung der Sprache der Uiguren,